30 Millionen Euro für neues Umspannwerk

Stuttgart Netze investiert in die Modernisierungen, um steigenden Bedarf bei der Stromversorgung decken zu können.

Von Alexander Müller

Stuttgart - Es ist nach eigenen Angaben die bislang größte Einzelinvestition seit der Gründung der Stuttgart Netze als eigenständiges Unternehmen 2016: Rund 30 Millionen Euro investiert der städtische Versorgungsbetrieb in die Sanierung des Umspannwerks in Birkach. In den nächsten vier Jahren soll so ein Neubau mit doppelter Leistungsstärke entstehen.

Doppelt so viele Anschlüsse

„Es ist ein Zeichen für die sichere Stromversorgung unserer Stadt“, betonte der Technische Geschäftsführer der Stuttgart Netze, Harald Hauser anlässlich des offiziellen Spatenstichs. Denn in den kommenden Jahren sehen sich die Stuttgart Netze einem deutlich steigenden Bedarf im Hinblick auf die Energiewende ausgesetzt. „Das betrifft nicht nur die E-Mobilität und Versorgung mit Wärmepumpen für Privathaushalte, sondern auch Industrie und Gewerbe“, ist Hauser überzeugt. Der 30 Millionen Euro teure Neubau sei daher „ein weiterer, wichtiger Baustein in der klimaneutralen Energieversorgung der Stadt“, ergänzt die kaufmännische Geschäftsführerin Marlies Hummel-Dietz. Die Stuttgart Netze investieren daher in den kommenden Jahren einen dreistelligen Millionenbetrag jährlich in die Zukunft des Stromnetzes.

26 Umspannwerke gibt es in der Landeshauptstadt. Mit Hilfe dieser Knotenpunkte wird die Hochspannung von 110 000 auf 10 000 Volt herunter transformiert. Die aus den 1970er Jahren stammende Anlage entspricht nicht mehr den heutigen Standards. So sind die neuen Felder, wie ein Transformator im Fachjargon heißt, nicht mehr wie bisher zehn Meter, sondern nur noch einen Meter breit. So kann die Zahl der Felder verdoppelt werden. Untergebracht werden sie nicht mehr im Freien, sondern in einem Gebäude. Möglich macht dies eine neue Kühlung mit Hilfe von klimaneutralem Gas.

Versorgung für vier Stadtbezirke

Oftmals werde die Energiewende einzig mit der Energiegewinnung, „wie zum Beispiel den Windkraft-Anlagen in Verbindung gebracht. Die Netzbetreiber werden dabei vergessen, obwohl ohne sie der Strom nicht bei den Kunden ankommt“, sagt Torsten Höck, Geschäftsführender Vorstand des Verbands für Energie- und Wasserwirtschaft Baden-Württemberg. Immerhin 5600 Kilometer umfasst das Stromnetz in Stuttgart. Das Umspannwerk an der Aulendorfer Straße versorgt die Stadtbezirke Plieningen, Sillenbuch sowie Teile von Möhringen und Degerloch mit Strom, zudem führt eine Leitung auch zum Stuttgarter Hafen.