Von 12,82 Euro auf 13,90 Euro

Ab wann steigt der Mindestlohn?

Hier erfahren Sie, ab wann und um wie viel der Mindestlohn steigen wird.

Von Lukas Böhl

Der gesetzliche Mindestlohn in Deutschland wird erneut erhöht – und zwar in zwei Stufen. Die Mindestlohnkommission hat am 27. Juni 2025 beschlossen, den Mindestlohn zum 1. Januar 2026 auf 13,90 Euro brutto pro Stunde anzuheben. Eine weitere Erhöhung auf 14,60 Euro folgt am 1. Januar 2027. Aktuell liegt der Mindestlohn bei 12,82 Euro.

Wie kam es zu diesem Beschluss?

Die Entscheidung fiel einstimmig durch die Mitglieder der Mindestlohnkommission, in der Gewerkschaften und Arbeitgeberverbände vertreten sind. Grundlage für die Erhöhungen ist § 9 des Mindestlohngesetzes (MiLoG). Die Kommission orientierte sich dabei an folgenden Kriterien:

Die wirtschaftliche Lage spielt dabei ebenfalls eine Rolle: Nach Jahren hoher Inflation hat sich die Preisentwicklung laut Kommission normalisiert. Für 2026 wird eine wirtschaftliche Erholung erwartet – auch durch geplante Maßnahmen der Bundesregierung.

Politischer Druck und zähe Verhandlungen

Hinter den Kulissen war der Kompromiss hart erkämpft. Der Deutsche Gewerkschaftsbund sprach von „harten Verhandlungen“, die Arbeitgeber beklagten „politischen Druck“ auf das Gremium. Die Kommissionsvorsitzende Christiane Schönefeld betonte, man habe einen tragfähigen Mittelweg gefunden – zwischen den Interessen der Beschäftigten und der wirtschaftlichen Realität vieler Betriebe.

Dass kein Mindestlohn von 15 Euro durchgesetzt wurde, wie es etwa die SPD gefordert hatte, zeigt: Der Spielraum war begrenzt. Auch Bundeskanzler Friedrich Merz hatte zuvor klargemacht, dass es keinen gesetzlichen Automatismus geben werde.

Was passiert als Nächstes?

Formal muss das Bundesarbeitsministerium den Beschluss noch in eine Verordnung überführen – das gilt jedoch als Formsache. Damit steht fest: Ab 1. Januar 2026 wird die neue Lohnuntergrenze gelten. Eine weitere Anpassung folgt zum Jahresbeginn 2027.