Filmschau Baden-Württemberg

Film-Nachwuchs aus Baden-Württemberg holt Preise

Das Film-Land Baden-Württemberg hat Grund zur Freude: Zum Abschluss der Filmschau Baden-Württemberg gehen die Preise vor allem an in Stuttgart und Ludwigsburg ausgebildete Talente.

Film-Nachwuchs aus Baden-Württemberg holt Preise

Den Preis für den besten Spielfilm gewann der 31-jährige Regisseur Joscha Bongard mit seinem Social-Media-kritischen Familiendrama „Babystar“.

Von Kathrin Horster

Die 31. Filmschau Baden-Württemberg ist am Sonntagabend mit einer feierlichen Preisverleihung in der Dürnitz Kulturlounge im Alten Schloss zu Ende gegangen. Die in diesem Jahr überwiegend undotierten Preise holten vor allem an der Stuttgarter Hochschule der Medien oder an der in Ludwigsburg angesiedelten Filmakademie Baden-Württemberg ausgebildete Filmschaffende.

Den Preis für den besten Spielfilm gewann der 31-jährige Regisseur Joscha Bongard mit seinem Social-Media-kritischen Familiendrama „Babystar“, das seine Weltpremiere im September beim renommierten Toronto International Filmfestival, kurz ‚tiff‘, gefeiert hatte. Bongards Film über eine Teenagerin, die seit ihrer Geburt von ihren Eltern zur Online-Influencerin aufgebaut wird, sei „eine tolle Mischung aus Vision, Haltung und Handwerk“, befand die Jury.

Witzig und unterhaltsam

In der Kategorie bester Kurzfilm reüssierte das deutsch-tansanische Team Joshua Neubert und Victor Muhagachi mit „Majini“, ihrem laut Jury „ergreifenden Kammerspiel auf See“ über zwei Brüder, die ihre Angst vor Wasser überwinden müssen, um das Familieneinkommen mit Fischfang zu sichern.

Die vom Stuttgarter Haus des Dokumentarfilms gestifteten 1000 Euro für die beste Doku gingen an Benjamin Rost und Erec Brehmer. Deren Film „Born to Fake“ behandelt einen Medienskandal der 1990er Jahre, mit dem TV-Journalisten Michael Born als zentraler Figur, der mehr als zwanzig Dokumentarfilme für verschiedene Fernsehmagazine fälschte.

„Witzig und unterhaltsam begibt sich ‚Born to Fake‘ auf Spurensuche und erzählt nicht nur die Geschichte eines Medienskandals, sondern schlägt provokant einen Bogen zur Gegenwart“, urteilte die Jury über das Werk. Oscar Jacobson, Absolvent des Animationsinstituts der Filmakademie Baden-Württemberg, gewann den Preis für den besten Animationsfilm mit seinem Fünfminüter „Undying Pain of Existence“ über ein männliches Aktmodell mit unerträglichem Juckreiz. Besonders beeindruckt zeigte sich die Jury von Jacobsons kraftvoller visueller Sprache.

Ausgezeichnet in der Kategorie „bester Werbefilm“ wurde „Marry Me“, ein VW-Spot von Regisseur Alex Kühn, der laut Jury das Fahrzeug und dessen Features „auf kreative Weise zur Bühne einer Story voller kleiner Wendungen“ macht.

Im Arbeitsbereich Visuelle Effekte gab es neben dem Preis für die besten Studierenden auch eine Auszeichnung für arrivierte Profis: Die Stuttgarter Firma Accenture Song erhielt für ihre visuelle Gestaltung der künstlichen Filmwelt der US-Serie „Dune – Prophecy“ eine Ehrung.