Wer sein Rededuell mit AfD-Chef Markus Frohnmaier ins Internet übertrage, sei unerheblich, sagt Boris Palmer. Allerdings hat er strenge Vorgaben für das Streaming vereinbart.
Alles blau? Ein Dienstleister aus dem Umfeld der AfD wird das Streitgespräch streamen.
Von Eberhard Wein
Für das Streitgespräch mit dem Tübinger Oberbürgermeister Boris Palmer (parteilos) erwartet sich die baden-württembergische AfD eine gewaltige Aufmerksamkeit. Zwar bietet die Hermann-Hepper-Halle nur Platz für 700 Menschen. Jedoch wird die Veranstaltung ins weltweite Netz übertragen. „Da werden 200 000 bis 300 000 Leute aus ganz Deutschland zusehen“, prognostiziert der baden-württembergische AfD-Co-Landeschef Markus Frohnmaier. Er ist der Widerpart beim Rededuell mit Boris Palmer.
Das Streaming ist ausdrücklicher Wunsch der AfD. Wie Frohnmaier bestätigte, wird ein Dienstleister der AfD die technische Seite abwickeln. „Das organisieren wir“, sagte Frohnmaier. Offiziell handelt es sich bei dem Streitgespräch um eine AfD-Veranstaltung und wird auch von ihr bezahlt.
Verfremdungen sind nicht erlaubt
Allerdings pochte Palmer im Vorfeld auf genaue Vorgaben für das Streaming. „Herr Palmer hat natürlich kein Interesse daran, dass das Streaming über unsere Bundesseite läuft.“ Stattdessen einigte man sich auf einen neutralen Kanal, der extra dafür eingerichtet wurde. Unter www.youtube.com/@StreitgesprächTübingen werde das Gespräch übertragen. Dorthin wird auch von der städtischen Homepage verlinkt.
Gezeigt würden nur die Diskutanten. Verfälschungen seien ausgeschlossen, teilte die Stadtverwaltung mit. „Weder wird das Publikum gezeigt, noch wird die Kameraeinstellung durch Schnitte oder Zoomen irgendwie für Manipulation nutzbar sein. Daher ist es unerheblich, wer diese Bilder technisch zur Verfügung stellt“, sagte Palmer auf Anfrage. Die Aufzeichnung wird nur bis zum 30. September verfügbar sein. Eine Kommentierung durch User ist nicht möglich.