True Crime im ZDF

Aktenzeichen XY: Neue Hinweise zu drei spektakulären Fällen

Neue Spur im Mordfall von 1973, über 60 Hinweise bei einem Millionenbetrug und entscheidendes Fotomaterial zu einem gesuchten Gewalttäter: Eine Woche nach „Aktenzeichen XY“ gibt es gleich in drei Fällen wichtige Fortschritte – und neue Hoffnung auf Aufklärung.

Aktenzeichen XY: Neue Hinweise zu drei spektakulären Fällen

Moderator Rudi Cerne im Studio

Von Katrin Jokic

Eine Woche nach der Ausstrahlung von „Aktenzeichen XY... Ungelöst“ am 8. Oktober 2025 melden die Ermittler deutliche Fortschritte in gleich drei Fällen. Dabei geht es um einen fast 50 Jahre alten Mord, einen internationalen Aktienbetrug und eine Fahndung wegen versuchten Mordes.

Cold Case von 1973: Neue Zeugen im Mordfall Reiner Koch

Der Mord an dem damals zwölfjährigen Reiner Koch beschäftigt die Ermittler seit mehr als fünf Jahrzehnten. Der Junge war 1973 in Berlin auf dem Heimweg vom Fußballtraining getötet worden – bis heute ist der Täter nicht gefasst. Neue DNA-Spuren aus dem Jahr 2022 gaben dem Fall frischen Schwung, und der Appell in der XY-Sendung brachte nun erste Ergebnisse.

Schon am Abend der Sendung hätten sich einige Zeugen gemeldet, sagte Fabian Puchelt vom LKA Bayern. Darunter seien Menschen, die Reiner kannten und sich an Ereignisse aus jener Zeit erinnern können. Diese Aussagen könnten entscheidend sein, um neue Ermittlungsansätze zu gewinnen. „Wir haben jetzt erstmal einen kleinen Wissensvorsprung gegenüber dem vermeintlichen Täter“, so Puchelt weiter.

Aktienbetrug: 60 neue Hinweise und WhatsApp-Spuren

Auch bei einem Fall von internationalem Aktienbetrug gibt es neue Entwicklungen. Die Täter hatten ihre Opfer mit einer sogenannten „Pump-and-Dump“-Masche dazu gebracht, große Summen in bestimmte Aktien zu investieren – um anschließend selbst von den Kursgewinnen zu profitieren.

Rund 60 Hinweise sind nach der Sendung eingegangen, darunter zu einer Person, die in Siegsdorf (Oberbayern) rund 50.000 Euro erbeutet haben soll. Das BKA hat bereits erste Fahndungsmaßnahmen im In- und Ausland eingeleitet. Besonders wichtig für die Ermittlungen: Es sind bislang unbekannte WhatsApp-Gruppen aufgetaucht, über die die Täter agierten. Über die darin enthaltenen Telefonnummern wollen die Behörden nun die Hintermänner identifizieren.

Versuchter Mord: Fotos und Videos sollen Täter überführen

Im dritten Fall fahndet die Polizei weiterhin nach Bartosz Kwiecinski. Der Mann soll am 17. September 2025 in Kinderbeuern bei Trier einen Menschen beinahe getötet haben. Nach der Sendung gingen etwa 25 Hinweise ein – darunter Fotos und Videos, die den Verdächtigen zeigen könnten.

„Anhand von Fotomaterial können [die Ermittler] relativ schnell ausschließen: Ist er es oder ist er das nicht“, erklärte Puchelt. Die Ermittler halten es für wahrscheinlich, dass der Gesuchte nach Osteuropa geflohen ist – möglicherweise nach Polen oder Tschechien.

Ermittler sehen Chancen auf Durchbruch

Die neue Aufmerksamkeit nach der XY-Sendung zeigt Wirkung: In allen drei Fällen liegen den Ermittlern wertvolle neue Informationen vor. Besonders im jahrzehntealten Mordfall Reiner Koch könnte der Druck auf den Täter nun steigen. Und auch beim internationalen Betrug sowie bei der Fahndung nach Bartosz Kwiecinski sind die Chancen gestiegen, die Täter zu identifizieren und festzunehmen.