„Yps“ war das erste deutsche Comic mit Spielzeug – „Gimmick“ genannt. Auch Astronaut Alexander Gerst war Fan. Besonders an ein Quiz erinnert er sich.
Das Handout zeigt das Logo vom Jubiläumsheft zum 50. Geburtstag der Zeitschrift „Yps“. Die Ausgabe soll am 4. September erscheinen.
Von Markus Brauer/dpa
Der deutsche Astronaut Alexander Gerst hat als Kind gerne den Kult-Comic „Yps“ gelesen. „Ich war ein riesiger ‚Yps‘-Fan», sagt er auf dem Heavy-Metal-Festival Wacken Open Air in Schleswig-Holstein. „Ich habe sogar heute noch ein ‚Yps‘-T-Shirt, das ich ab und zu mal zu Partys anziehe.“»
Vor allem als Kind habe er die Hefte gelesen, erzählt Gerst. Ein Quiz sei ihm besonders im Gedächtnis geblieben: „Bist du geeignet, Astronaut zu werden?“ Die erste Frage lautete: „Kannst du gut in fremden Betten schlafen?“, wie er sich erinnert. Diese Frage habe für ihn Sinn ergeben, doch seine damalige Antwort falle ihm nicht mehr ein.
Am 28. Mai 2014 flog Gerst erstmals ins All – mit einem spektakulären Nachtstart vom legendären Kosmodrom Baikonur und als elfter Deutscher. 2018 nahm er an einer zweiten Mission teil und übernahm als erster Deutscher auch das Kommando der Raumstation.
„Gimmicks“ waren Markenzeichen von „Yps“
1975 war „Yps“ als Kinderzeitschrift mit vielen Comics in Westdeutschland auf den Markt gekommen. Markenzeichen waren die eigenartigen Spielzeuge oder Überraschungen, die jedem Heft beilagen. Die Macher prägten dafür das Wort „Gimmick“, das inzwischen sogar im Duden steht („der oder das“).
Zu diesen unzähligen verschiedenen Gimmicks gehörten etwa Urzeit-Krebse, die man als Pulver in ein Aquarium schütten konnte und welche dann zu Leben erwachten.
Es gab „Die Trick-Schachtel“, mit der man kleine Gegenstände verschwinden lassen konnte.
Und da war auch „Die Detektiv-Brille mit den Spion-Spiegeln“, die den Träger zumindest zum Teil erkennen ließ, was hinter seinem Rücken geschah.
Kommunisten hatten das Vorbild erfunden
„Mit „Yps“ ist eine ganze Generation aufgewachsen. Die Jubiläumsausgabe ist unsere Hommage an die Fans, mit denen wir das einzigartige „Yps“-Erlebnis feiern werden“, erklärt Jörg Risken, Publishing Director Magazines bei Egmont Ehapa Media.
„Yps“ – gegründet nach dem Vorbild einer kommunistischen Jugendzeitschrift aus Frankreich – erschien in der Bundesrepublik von 1975 bis 2000. Zu den besten Zeiten in den 1970ern und 1980ern hatte „Yps“ mehr als 400.000 Exemplare Auflage, lange bevor es schließlich eingestellt wurde. Seitdem gab es alle paar Jahre mal wieder Neuauflagen und Sonderausgaben.
Zum 50. Geburtstag soll das Heft wieder aus der Versenkung geholt werden. Am 4. September erscheine ein Sonderheft zum Jubiläum, hat der Verlag Egmont Ehapa mitgeteilt.