Auswärts kriegt der HCOB wenig gebacken

Das 32:36 beim TSB Horkheim ist für den Handball-Drittligisten Oppenweiler/Backnang die vierte Niederlage in fremden Hallen, die am grünen Tisch in einen Sieg umgewandelte Schlappe in Kornwestheim mitgezählt. Die Gäste holen zwei klare Rückstände auf und verlieren dann doch.

Auswärts kriegt der HCOB wenig gebacken

Tim Dahlhaus (am Ball) und die HCOB-Handballer wurden von den Horkheimer Rivalen immer wieder ausgebremst. Foto: Alexander Hornauer

Von Alexander Hornauer

Die Drittliga-Handballer des HC Oppenweiler/Backnang kommen auswärts nicht in die Gänge. Beim TSB Horkheim verloren sie mit 32:36 und verpassten damit die gute Gelegenheit, ihre Ausgangslage im Aufstiegsrennen zu verbessern. Die Murrtaler schafften in der ersten und der zweiten Halbzeit nach klaren Rückständen den Ausgleich, um das Momentum innerhalb von wenigen Minuten jeweils doch wieder aus der Hand zu geben.

Aus sieben Toren Rückstand macht der HCOB bis zur Pause fünf

In der Anfangsphase hatten beide Teams keinen gesteigerten Wert auf Abwehrarbeit gelegt. Die HCOB-Verteidiger leisteten sich ein schlechtes Zweikampfverhalten und ließen sich von Horkheims Angreifern oftmals leicht überwinden. Die Keeper Jürgen Müller und Stefan Koppmeier hatten einen schweren Stand, mussten den Ball regelmäßig aus dem eigenen Netz fischen. Andererseits kamen auch die Gäste zu vielen Torchancen, nutzten sie anfangs sehr effektiv und waren deshalb in den ersten zehn Minuten gleichauf. Dann scheiterten sie aber mehrmals an TSB-Torwart Julian Malek. Das führte dazu, dass die Hausherren fürs Erste davonzogen.

HCOB-Trainer Matthias Heineke bat bereits in dieser frühen Phase zu zwei Auszeiten. Die erste Zusammenkunft brachte noch wenig, denn der TSB zog danach von 11:8 auf 16:9 davon. Das zweite Treffen fruchtete. Von der 18. Minute bis zur Pause kassierten die Murrtaler nur noch ein weiteres Tor. Im Angriff agierte Tim Dahlhaus sehr treffsicher und führte sein Team heran. Zur Halbzeitpause war der Rückstand auf 15:17 geschmolzen. Hätten die Gäste in den letzten zwei Minuten trotz ihrer Überzahl nicht drei Angriffe erfolglos abgeschlossen, wäre beim Gang in die Kabinen sogar ein Remis drin gewesen. Oppenweiler/Backnang war allerdings am Drücker und noch blieben 30 Minuten, um die Begegnung zu drehen.

Wieder ein Rückstand, wieder eine Aufholjagd, wieder ein Strohfeuer

Ärgerlich war, dass diese Unterbrechung den Horkheimern besser tat als den HCOB-Handballern. Im zweiten Durchgang traute sich der TSB im Angriff wieder mehr zu. Die Einheimischen antworteten aufs 18:19 von Tim Dahlhaus (34.) mit einem 6:2-Lauf. Vor allem der vom Erstligisten aus Göppingen mit einem Zweifachspielrecht ausgestattete Oskar Neudeck markierte wichtige Tore für sein Team, das sich bis zur 40. Minute wieder Luft verschafft hatte – 25:20. Dagegen war für die Gäste quasi der Zustand aus der 20. Minute erreicht, abermals brauchten sie eine Aufholjagd. Tatsächlich gelang es den Murrtalern in den folgenden Minuten auch, das Spiel zu dominieren. Eine Umstellung auf ein Angriffsspiel mit zwei Kreisläufern führte zu mehr Torchancen, die in dieser Phase vor allem von Alexander Schmid und Tim Düren genutzt wurden. Daniel Schliedermann schloss einen der wenigen Konter mit dem Anschlusstreffer ab, dann besorgte Timm Buck mit einem Siebenmeter den ersten Ausgleich seit der vierten Minute. 27:27 (48.) – ein HCOB-Sieg war nun realistisch.

Mehrere HCOB-Fehler zur absoluten Unzeit

„Das Spiel über die zwei Kreisläufer hat funktioniert“, lobte Heineke, übte im selben Atemzug aber auch gleich Kritik: „Nachdem wir ausgeglichen hatten, sind uns in kurzer Zeit mehrere Fehler unterlaufen.“ Horkheim wusste dies zu nutzen. Das Team aus Heilbronns südlichstem Stadtteil suchte ebenfalls seinen Kreisläufer Rico Reichert – und fand ihn. Er erzielte zwei Tore in Unterzahl, das waren Schlüsselszenen. Die Horkheimer machten vieles richtig, beim HCOB flatterten gegen Ende die Nerven. Die Gäste erlaubten sich zur Unzeit mehrere technische Fehler. Kreisläufer Schmid sorgte in Unterzahl noch einmal für das Anschlusstor, doch Horkheim beförderte den Ball schnell genug zur Anwurfzone, weshalb ihn Janik Zerweck aus 20 Metern ins verwaiste HCOB-Tor werfen konnte. Das verschaffte dem TSB erneut Luft und setzte die Murrtaler unter Druck. Sie hielten ihm nicht stand. Nach zwei weiteren Fehlwürfen war die Partie gelaufen. Der TSB feierte den Sieg, der HCOB verlor auswärts dagegen zum dritten Mal in Folge.

TSB Horkheim: Malek, von Petersdorff – Mönch (4), Alilovic, Reichert (2), Zerweck (6), Grosser (6/1), Fröhlich (2), Lübke (1), Noah Matusik (1), Mies, Neudeck (8), Rebmann (5), Niklas Matusik, Uhl, Starz (1).

HC Oppenweiler/Backnang: Müller, Koppmeier – Schliedermann (4), Gehrke (3), Buck (2/2), Schmid (3), Sigle (1), Villgrattner (3), Dahlhaus (7), Strýc (3), Frank (1), Bühler (1), Rauh, Godon, Düren (4), Friz (n.e.).

Siebenmeter: 1/2:2/2 (Grosser scheitert an Müller). – Zeitstrafen: 6:6 Minuten (Grosser, Rebmann, Niklas Matusik – Gehrke, Sigle, Düren). – Schiedsrichter: Becker/Nickel (Gernsheim am Rhein/Pfungstadt). – Zuschauer: 650.