Bei Hitze kein Bier mehr auf dem Fußballplatz? Dafür wirbt das Bundesgesundheitsministerium. Welche Haltung vertritt der Württembergische Fußballverband?
Das Bundesgesundheitsministerium rät dazu, bei Hitze lieber aufs Bier am Fußballplatz zu verzichten (Symbolbild).
Von Lea Krug
Ein neuer Hitzeschutzplan des CDU-geführten Bundesgesundheitsministeriums soll Sportlerinnen und Sportlern auf für Gefahren von extremer Hitze aufmerksam machen und die Sportvereine sensibilisieren. Ziel sei es vor allem, gesundheitliche Risiken während Hitzeperioden zu minimieren, teilte das Ministerium vor einigen Tagen mit.
Bereits im Vorfeld von Wettkämpfen sollte beispielsweise eindeutig definiert sein, unter welchen Hitzebedingungen ein Abbruch erforderlich ist. Der Plan rät zudem, bei großer Hitze auf koffein- und alkoholhaltige Getränke zu verzichten. Letzteres dürfte so manchen sportbegeisterten Fan aufhorchen lassen, schließlich gehört ein kühles Bier am Spielfeldrand vielerorts dazu – vor allem etwa beim Fußball.
Doch zumindest in Württemberg wird sich so schnell nichts ändern. Oliver Deutscher, Abteilungsleiter für gesellschaftliche Verantwortung beim Württembergischen Fußballverband, spricht sich gegen pauschale Verbote aus – auch bei hohen Temperaturen. Statt strenger Vorgaben setzt er auf die Eigenverantwortung der Vereine. „Bei Hitze sollten die Menschen Mützen tragen und möglichst Schattenplätze unter Bäumen aufsuchen“, rät Deutscher. Wenn die klimatischen Bedingungen zu extrem werden, dann hätten Staffelleiter auch heute schon die Befugnis, Spiele abzusetzen oder etwa auch in die Abendstunden zu verschieben. „Das wird gelegentlich auch gemacht“, berichtet der Abteilungsleiter aus der Praxis.
Auch beim Alkoholausschank sieht der Verband keine Notwendigkeit für starre Regeln. Dennoch empfehle er seit Jahren, bei Kinder- und Jugendspielen mit dem Verkauf von Bier bis nach dem Spielende zu warten. „Das ist familienfreundlicher“, so Deutscher. Zudem plädiert er dafür, alkoholfreie Getränke deutlich günstiger anzubieten als alkoholhaltige.
Deutscher verweist auf die die wirtschaftliche Lage vieler Vereine vor Ort: „Die Einnahmen aus dem Verkauf von Speisen und Getränken sind für die Clubs eine wichtige Einnahmequelle.“ Zu viele Einschränkungen hält er daher nicht für zielführend.