Land unter im Badeparadies

Bibione & Co: Der Sommerurlaub fällt dieses Jahr ins Wasser

An der italienischen Adria herrschen wieder einmal schwere Unwetter. Besonders betroffen sind beliebte Urlaubsorte wie Bibione und Lignano.

Bibione & Co: Der Sommerurlaub fällt dieses Jahr ins Wasser

Heftige Blitzeinschläge im Sekundentakt über der Adriaküste: Heftige Superzelle bringt Urlauber in Lebensgefahr.

Von Markus Brauer

Heftige Gewitter und starker Wind haben an der Adria-Küste in der norditalienischen Region Friaul-Julisch Venetien Schäden verursacht.

Beliebte Badeorte überflutet

In der Badeortschaft Lignano Sabbiadoro kam es zu schweren Überschwemmungen. Feuerwehr und Zivilschutz mussten wiederholt ausrücken, da Wasser die Straßen und einige Beherbergungsbetriebe überflutete. Vorsorglich wurde ein Campingplatz evakuiert, auf dem rund 2300 Personen untergebracht waren.

In Latisana führte heftiger Regen zum teilweisen Einsturz eines Kanaldamms, was die Sperrung einer Fahrspur der Regionalstraße 354 erforderlich machte. Überschwemmungen wurden auch in Grado und in Bibione gemeldet. In Venedig kam es zu Hochwasser, wie Medien berichteten.

⛈️Nubifragio con allagamenti in queste ore a Bibbione (VE) dove sono caduti più di 100 mm di pioggia. Tra San Michele al Tagliamento, Bibione, Porto Santa Margherita e Caorle caduti 122 mm di pioggia. pic.twitter.com/fJF9mYndkX — Italia 24H Live – Notizie dall'Italia (@Italia24HLive) September 10, 2025

Bibione flood due to heavy rains #bibione#adriapic.twitter.com/zK0PzdkJRC — Stefan Barilli (@BaerBender) September 10, 2025

Unwetter in der Toskana

Unwetter betrafen auch die Inseln Elba und Giglio in der Toskana. Dort kam es zu starken Regenfällen mit Überschwemmungen. Die Stadtverwaltung von Portoferraio, dem Hauptort der Insel Elba, rief die Bevölkerung auf, zu Hause zu bleiben. Die Telefonverbindungen auf der Insel waren unterbrochen. Der Präsident der Region Toskana, Eugenio Giani, rief die Bevölkerung auf, die Entwicklung der Wetterlage aufmerksam zu verfolgen.

Die Rettungsdienste und die Feuerwehr waren auf Elba, Italiens drittgrößter Insel, ununterbrochen im Einsatz. Zwei Personen, die in ihrem Auto eingeschlossen und von Wasser umgeben waren, wurden in Sicherheit gebracht.

Zahlreiche Restaurants und Campingplätze wurden überflutet, Touristen ergriffen die Flucht. Wassermassen strömten in Lokale und richteten Schäden an, wie auf Videos von Urlaubern zu sehen ist. Laut Wetterprognosen wird eine kurze Wetterberuhigung erwartet, bevor am späten Abend und besonders in der Nacht erneut starke Regenfälle einsetzen sollen.

Klimawandel begünstigt Superzellen

In der Gegend um den Comer See führten heftige Regenfälle zu kleineren Erdrutschen, was vorsorgliche Evakuierungen erforderlich machte. 23 Personen mussten ihre Häuser verlassen. Mehrere Straßen, darunter auch der Uferbereich des Sees, wurden wegen Überschwemmungen gesperrt.

Laut Experten handelt es sich bei den derzeitigen Wetterphänomenen – starke Gewitter, Hagel und sogenannte Superzellen – um Wetterlagen, die ursprünglich vor allem in den US-amerikanischen Ebenen vorkamen. Aufgrund des Klimawandels häufen sie sich seit den 1990er-Jahren zunehmend auch im Mittelmeerraum.

Erhebliche Sachschäden

Superzellen-Gewitter zählen zu den gefährlichsten Wetterphänomenen Europas. Diese besonders intensiven Gewitterzellen treten meistens im Sommer auf.

Sie zeichnen sich durch einen rotierenden Aufwind, also aufsteigende, warme, feuchte Luft aus und bringen heftige Windböen, großen Hagel, und starke Regenfälle mit sich.

Superzellen-Gewitter führen regelmäßig zu erheblichen Sachschäden, Ernteverlusten, Verkehrsproblemen und zu Verletzungen und Todesfällen.