Nikkei & Co.

Börse in Asien nur leicht im Minus

Ein schwächerer Yen verhindert größere Kursverluste in Japan und stützt exportorientierte Unternehmen – Dax-Futures bei -0,55Prozent.

Börse in Asien nur leicht im Minus

Asien eröffnete mehrere hunderte Punkte im Minus – in chinesischer Farbsymbolik grün markiert – und erholte sich dann.

Von Michael Maier

Besonnenheit bei den Anlegern in Asien: Der japanische Aktienmarkt zeigte sich zum Wochenauftakt nur moderat schwächer, wobei geopolitische Spannungen im Nahen Osten die Hauptursache für die Zurückhaltung der Anleger waren.

Der Nikkei-Index stand vor der Dax-Eröffnung 0,19 Prozent im Minus bei 38.466,33 Punkten, nachdem er zunächst deutlich schwächer eröffnet hatte. Auch Handelsplätze wie Hongkong und Seoul waren nicht stark im Minus.

Anleger beobachten besonders aufmerksam, wie der Iran auf die aktuelle Situation reagieren wird, etwa im Hinblick auf die Straße von Hormus. Diese Unsicherheit führte zu vorsichtigem Handeln an den asiatischen Börsen, während die Dax-Futures kurz vor dem Handelsstart lediglich etwa ein halbes Prozent unter dem Niveau vom Freitag lagen.

Börse in Asien und der Dax

Ein positiver Faktor für den japanischen Aktienmarkt war der schwächere Yen, der die Verluste begrenzte. Ein schwächerer Yen wirkt sich traditionell günstig auf die exportorientierten Unternehmen Japans aus, da deren Produkte im Ausland wettbewerbsfähiger werden.

Trotz der aktuellen Zurückhaltung zeigt der Nikkei im Wochenvergleich ein Plus von 1,77 Prozent. Seit Jahresbeginn steht indes ein Minus von 3,62 Prozent zu Buche.

Börse und schwacher Yen

Die wirtschaftlichen Rahmenbedingungen in Japan bleiben weiterhin herausfordernd. Die Kerninflation erreichte kürzlich den höchsten Stand seit Januar 2023, was Spekulationen über eine mögliche Zinserhöhung durch die Bank of Japan befeuert. Gleichzeitig sind die japanischen Exporte und Importe im Mai rückläufig, was teilweise auf die Auswirkungen der US-Zollpolitik zurückzuführen ist.

Im Unternehmenssektor gibt es interessante Entwicklungen: Honda und Nissan erwägen laut Berichten eine Kooperation auf dem US-Markt, um den Auswirkungen möglicher neuer Zölle zu begegnen. Zudem investiert der deutsche Pharmakonzern Boehringer Ingelheim 346 Millionen US-Dollar in ein japanisches Werk, was das Vertrauen internationaler Konzerne in den Standort Japan unterstreicht.

Die kommenden Handelstage dürften weiterhin von der Entwicklung im Nahen Osten geprägt sein, wobei Anleger auch die geldpolitischen Signale der japanischen Notenbank genau im Blick behalten werden.