Der Anbau von Cannabis in Vereinen ist eigentlich möglich. Doch bisher wurden in Baden-Württemberg nur wenige Anträge dafür genehmigt.
Der legale Anbau von Cannabis in Vereinen nur langsam voran (Symbolbild).
Von red/epd
Der legale Anbau von Cannabis in Vereinen kommt in Baden-Württemberg nur langsam voran. Von 99 eingegangenen Anträgen hätten die Behörden bisher lediglich 23 genehmigt, schreibt die „Schwäbische Zeitung“ (Mittwoch). Das Blatt beruft sich auf eine Antwort des Sozialministeriums auf eine Anfrage der CDU-Landtagsfraktion. Ein ähnliches Bild zeige sich in Bayern, wo bislang nur acht Anbauvereinigungen eine Erlaubnis erhalten hätten.
Als Hauptgrund für die schleppende Umsetzung gelten die strengen gesetzlichen Vorgaben. Laut Sozialministerium besteht selbst bei gut vorbereiteten Anträgen oft erheblicher Nachbesserungsbedarf. Insbesondere die Regelung, einen Abstand von 200 Metern zu Schulen, Kitas und Spielplätzen einzuhalten, erweise sich als große Hürde. Vor allem in Innenstädten ließen sich kaum geeignete Flächen finden. In Einzelfällen sei die Genehmigung auch wegen Unzuverlässigkeit der Antragsteller oder Verstößen gegen das Werbeverbot versagt worden.
Aus der Politik kommt scharfe Kritik an der Legalisierung von Cannabis. Manuel Hagel, CDU-Spitzenkandidat für die kommende Landtagswahl, beklagt „mehr Unsicherheit für unsere Polizei, wachsende Sorgen bei Eltern, bei Lehrerinnen und Lehrern“. Er sei überzeugt, dass eine für den Herbst geplante Überprüfung des Gesetzes die Bedenken bestätigen werde.
Auch Bayerns Gesundheitsministerin Judith Gerlach (CSU) fordert Korrekturen. „Die Legalisierung von Cannabis zu Konsumzwecken durch die alte Bundesregierung war vor allem mit Blick auf den Gesundheits- und Jugendschutz verantwortungslos“, so die Ministerin. Sie betonte, wie wichtig eine altersgerechte Aufklärung über die Gefahren von Drogenkonsum sei.