Christoph Schneider neuer Rektor der Uni Hohenheim

Die Uni Hohenheim bekommt einen neuen Rektor: Christoph Schneider, Professor für Klimageografie, ist derzeit der Vizepräsident der Berliner Humboldt-Universität.

Von Mathias Bury

Stuttgart - Es ist ein Schock gewesen für die Universität Hohenheim, als im vergangenen Oktober ihr langjähriger und allseits geschätzter Rektor Stephan Dabbert überraschend verstorben ist. Die dadurch notwendig gewordene Neuwahl hat nun ein klares Ergebnis erbracht: Einstimmig mit nur einer Enthaltung hat der Universitätsrat der Hochschule am Freitag Christoph Schneider zum künftigen Rektor gewählt. Schneider ist Professor für Klimageographie und aktuell hauptamtlicher Vizepräsident der Humboldt-Universität zu Berlin.

Uni Hohenheim als besonderer Ort

Der 60 Jahre alte Hochschullehrer, der das Amt voraussichtlich im Herbst antreten wird, betonte nach seiner Wahl, er wolle „die Universität als Ganzes mitnehmen, um gemeinsam in Lehre und Studium, Forschung und Transfer voranzukommen“. Für ihn sei „die Universität Hohenheim schon jetzt ein besonderer Ort – eine Universität und ein Campus mit fachlich klarem Profil in Lehre und Forschung, einmaliger Forschungsinfrastruktur und beachtlichen wissenschaftlichen Erfolgen“. Der künftige Rektor lobte die Exzellenzstrategie der Hochschule, die „in jeder Hinsicht kurzen Wege und das beeindruckende Engagement auf allen Ebenen“. Wichtig sei ihm „disziplinübergreifend zu denken und die Verbindung zu Gesellschaft und Wirtschaft aktiv zu gestalten“.

Die Vorsitzende von Universitätsrat und Findungskommission, die Hauptgeschäftsführerin der IHK Region Stuttgart, Susanne Herre, erklärte nach der Wahl, mit Christoph Schneider gewinne man „einen ausgezeichneten Wissenschaftler und erfahrenen Wissenschaftsmanager als neuen Rektor, mit dessen Erfahrung die Universität ihren exzellenten Kurs fortsetzen wird“. Im Universitätsrat erhielt Schneider acht Ja-Stimmen ohne Nein-Stimmen und Enthaltungen. Im Senat waren es 34 Ja-Stimmen und eine Enthaltung.

Gründungsmitglied der „Scientists for Future“

Christoph Schneider ist seit August 2021 hauptamtlicher Vizepräsident für Forschung an der Humboldt-Universität zu Berlin. Der 60-jährige Geograph ist seit 2015 Professor für Klimageographie am Geographischen Institut der HU. Zuvor war er mehrere Jahre Professor für Physische Geographie und Klimatologie an der RWTH Aachen und zeitweise Institutsdirektor. Seit 2018 ist er Mitglied im wissenschaftlichen Beirat des Leibniz-Instituts für Gewässerökologie und Binnenfischerei, von 2016 bis 2024 war Schneider Mitglied im Fachkollegium Physische Geographie der Deutschen Forschungsgemeinschaft. Im September 2019 gehörte der Klimageograph zu den Gründungsmitgliedern der „Scientists for Future“.

Zu seinen Forschungsschwerpunkten zählen die Auswirkungen des Klimawandels in Polar- und Gebirgsregionen auf die Kryosphäre, insbesondere auf Gletscher, Permafrost, Schneedecke und Wasserressourcen. Auch Forschung zum Stadtklima und der Feinstaubbelastung in Städten sind Teil seiner wissenschaftlichen Tätigkeit.

Der gebürtige Schwabe stammt aus Blaustein-Herrlingen. Christoph Schneider ist verheiratet, hat zwei erwachsene Töchter und drei Enkelkinder.