Das Bemühen um Serkan Erens Freilassung

Es ist ein mühsames Ringen. Stelp-Gründer Serkan Eren sitzt weiterhin im Iran in Gefängnis. Offen ist, ob er bald zurückkehrt.

Von Frank Rothfuß

Stuttgart - Es ist die Zeit der Wunder. Insofern darf man Hoffnung haben. Doch ob Serkan Eren bald nach Stuttgart zurückkehren kann, bleibt ungewiss. Die Hilfsorganisation Stelp hat nun über die Lage ihres Gründers und Geschäftsführers informiert. Er war bei einem Hilfseinsatz im Iran verhaftet worden.

Wie gewohnt ist Stelp äußerst zurückhaltend. Noch immer gilt die Devise: Man will die Vorgänge nicht gefährden. Nun gibt die Organisation bekannt: „Serkan hat vor Ort rechtlichen Beistand. Wir sind weiterhin zuversichtlich, dass die Prüfung zu Serkans Heimkehr führen wird.“ Daran arbeite man gemeinsam mit erfahrenen Experten unverändert mit aller Kraft. „Zusätzlich laufen diplomatische Anstrengungen der zuständigen Behörden“

Wie es Serkan Eren geht? Dazu gibt es keine Informationen. Aber so viel darf man herauslesen: Zumindest über gewisse Kanäle gibt es Kontakt zu ihm. Weil Serkan Eren türkischer Staatsbürger ist, hat Stelp die türkischen Behörden eingeschaltet. In der Vergangenheit gab es zwischen der Türkei und dem Iran immer wieder Gesprächskanäle. Eren hat zwar von Bundespräsident Frank-Walter Steinmeier das Bundesverdienstkreuz verliehen bekommen, aber tatsächlich ist die Türkei Ansprechpartner. „Um die Bemühungen aller Beteiligten und vor allem Serkans Sicherheit nicht zu gefährden und die Familie nicht zusätzlich in dieser schwierigen Zeit zu belasten“, bittet man eindrücklich um Zurückhaltung.

Eren selbst hatte vor seinem Einsatz gesagt, das Risiko sei groß. Damals herrschte Krieg mit Israel, die Lage war und ist unübersichtlich. Kurz bevor er in den Iran reiste, hat er gesagt, warum er sich trotz aller Gefahren zu der Reise entschlossen hatte: „Bei Stelp hatten sich viele Menschen gemeldet und um Hilfe gefleht.“ Zunächst hat er sich immer wieder gemeldet. Am 28. Juni wollte er nach fünf Tagen im Iran ausreisen. Das hat nicht geklappt. Monatelang musste man das Schlimmste befürchten, ehe im September die Nachricht kam: Er sitzt im Iran in Haft. Folgerichtig hatte Stelp seine für diesen Herbst geplante Comedy-Veranstaltung und Gala im Mercedes-Museum abgesagt.