Die Murrtaler haben sich etabliert

Die Einkaufsgutscheine sind so beliebt, dass das Stadtmarketing jetzt auf eine digitale Form umsteigt, unter anderem um die Abrechnungen besser leisten zu können. Bei der Mitgliederversammlung des Vereins ist auch Thema, dass bald die „Innenstadtoffensive 2.0“ anlaufen soll.

Die Murrtaler haben sich etabliert

Ziel ist es, die Innenstadt weiter zu beleben. Das könnte Händlern und Gastronomen helfen, umgekehrt kommen auch mehr Besucherinnen und Besucher in die Stadt, wenn sie gut einkehren und einkaufen können. Archivfoto: Jörg Fiedler

Von Elisabeth Klaper

Murrhardt. Die Murrtaler-Einkaufsgutscheine sind so beliebt, dass deren Abrechnung inzwischen mit immensem Aufwand verbunden ist. „Wir müssen sie digitalisieren“, es gehe nicht anders, verdeutlichte die Geschäftsführerin des Vereins Stadtmarketing, Elke Kleinknecht, bei dessen Mitgliederversammlung. Geplant ist, dass ab 1. Juli nur noch digital nutzbare Murrtaler im Scheckkartenformat ausgegeben werden, gemeinsam mit Atalanda, dem Partnerunternehmen für den lokalen Online-Marktplatz. Kurz erklärte Kleinknecht dem kleinen Mitgliederkreis in der Festhalle, welche Möglichkeiten die neuen digitalen Murrtaler bieten. Sie werden in den Ausgabestellen mit individuell gewünschten Beträgen aufgeladen. Die Kunden können sie dann digital bei allen teilnehmenden Einzelhändlern und Dienstleistern entwerten, sprich, damit die gewünschten Artikel oder Dienstleistungen bezahlen. Sie können die digitalen Murrtaler aber auch rund um die Uhr auf dem Online-Marktplatz einlösen, indem sie am Computer den Code eingeben oder den QR-Code mit dem Smartphone scannen. Damit alles reibungslos funktioniert, sei es wichtig, dass bei allen teilnehmenden Einzelhändlern und Dienstleistern die technischen Voraussetzungen vorhanden und alle Fragen geklärt sind. Dazu erfolge eine Schulung durchs Atalanda-Team und ein Testlauf ab Anfang Juni, berichtete Kleinknecht. Die bisherigen Murrtaler sind noch drei Jahre gültig, also bis spätestens 2025, sollten nun aber möglichst zügig eingelöst werden.

Beim Online-Marktplatz sind laut Projektleiterin Kleinknecht zwei neue Firmen hinzugekommen, indes hörten auch vier auf, teils weil die Geschäfte schlossen. Die Landesförderung ist nun beendet, zudem haben Studenten der Verwaltungshochschule Ludwigsburg einen Abschlussbericht über das Projekt erstellt mit aufschlussreichen Ergebnissen einer Kundenbefragung und Informationen über Online-Marktplätze in verschiedenen Städten. Nun gelte es, weiter aktiv neue Mitwirkende für den Online-Marktplatz zu werben, unterstrich Kleinknecht.

Eine kurze Diskussion drehte sich um die Öffnungszeiten der Einzelhandelsgeschäfte an den beiden verkaufsoffenen Sonntagen während des Murrhardter Frühlings und des Naturparkmarkts: Bisher öffnen sie um 13 Uhr und schließen um 18 Uhr. Mehrere Händler berichteten von ihren Erfahrungen und plädierten dafür, die Geschäfte bereits um 12 Uhr zu öffnen. Denn viele Besucher kämen gleich zum Beginn der Märkte um 11 Uhr und auch zum Mittagessen in die Stadt, nach 17 Uhr seien hingegen kaum noch Bummelnde unterwegs.

Zustimmung fand der Vorschlag des Stadtmarketingvorsitzenden Bürgermeister Armin Mößner, mit einer Satzungsänderung einen Öffnungszeitrahmen von 12 bis 18 Uhr zu schaffen: So könnten sich die Einzelhändler frei aussuchen, wann sie öffnen und schließen. Dabei gelte es aber zu beachten, „dass an verkaufsoffenen Sonntagen maximal fünf Stunden Öffnungszeitraum erlaubt sind“, erinnerte die Geschäftsführerin. Zudem votierte die Versammlung unisono dafür, die Beiträge einfacher zu staffeln und etwas zu reduzieren, um neue Mitglieder für den Verein Stadtmarketing zu gewinnen. Fördermitglieder bezahlen 25 Euro, Einpersonengewerbetreibende 50 Euro, Geschäfte mit bis zu fünf Mitarbeitern 100 Euro, Betriebe mit sechs bis zehn Mitarbeitern 150 Euro und Firmen mit über zehn Mitarbeitern 250 Euro. Diese Staffelung gilt für bisherige Mitglieder ab 1. Januar 2023, für neue Mitglieder sofort.

Stadtverwaltung will das Leerstandsmanagement intensivieren

In einem „Rundumschlag“ informierte Mößner über die „Innenstadtoffensive 2.0“, in die man heuer einsteigen wolle: Die Planung und Umsetzung der Umgestaltung des Marktplatzes laufen bereits. Weiter stehen die Innenstadtmöblierung mit weiteren dekorativen und aktivierenden Elementen sowie das Forum Innenstadt an. Dazu erwarte die Stadtverwaltung „neue gute Ideen von externen Beratern“ der Aalener Immakomm-Akademie, die in den kommenden Wochen vor der Sommerpause erörtert und wenn möglich auch umgesetzt werden sollen. Überdies gelte es, das Leerstandsmanagement zu intensivieren und die Gastronomie wieder zu beleben. Insofern sei es erfreulich, dass vor Kurzem eine neue Inhaberin das Café am Oberen Tor wiedereröffnet habe, fand der Vorsitzende.

Um die Innenstadt weiter zu beleben und noch mehr Gäste anzulocken, sollen zusätzlich Märkte an Samstagen stattfinden, wofür es verschiedene Möglichkeiten gibt, wie ein Street-Food-Market, kündigte Mößner an. Und um Fehlentwicklungen in der Innenstadt zu vermeiden, werde die Kommunalbau Murrhardt einige städtische Gebäude sanieren und auch zum Teil weiterveräußern. Da die Entsorgungsfirma Schäf Städtereinigung ihr Gelände selbst nutzen will, werde in der Froschgrube ein vollständiger neuer Wertstoffhof eingerichtet, der ganztägig von Montag bis Samstag geöffnet ist.

Rasch hakte die Versammlung die Formalien ab: 2021 erzielte der Verein einen Überschuss, wie aus dem Kassenbericht der Geschäftsführerin hervorging. Geschlossen entlasteten die Mitglieder den Vorstand und bestätigten bei den Wahlen den Vorsitzenden Armin Mößner und dessen zweiten Stellvertreter Manfred Winter in ihren Ämtern. Abschließend kündigte Mößner verschiedene Veranstaltungen an: „Wir hoffen, dass alle wieder normal wie vor der Coronapandemie stattfinden können.“

So am 11. und 12. Juni der Januariusmarkt im Stadtgarten mit rund 100 Marktbeschickern, also etwas weniger als in früheren Jahren. Für 1. Juli ist ein Sommerempfang der Stadt geplant, wenn das Wetter es zulässt im Freien, sonst in der Festhalle, und vom 8. bis 10. Juli das Stadtfest auf dem Marktplatz. Vom 15. bis 17. Juli feiern der Gesangverein und der Musikverein Fornsbach gemeinsam ihre Jubiläen „175 Jahre Musik in Fornsbach“ in Zelten auf dem Waldseeparkplatz. Der Sommerpalast findet vom 20. bis 24. Juli statt, und am ersten Augustwochenende folgt das Sommernachtsfest am Waldsee. Der Naturparkmarkt ist für 2. Oktober geplant und der Weihnachtsmarkt für 3. Dezember.

Beim Murrhardter Ostereierwettbewerb des Stadtmarketings Murrhardt wurden nun die Gewinner ermittelt

Kunstvolle Ostereier Vor Ostern hatte der Stadtmarketingverein Murrhardt zu einem Malwettbewerb mit späterer Ostereiersuche aufgerufen. Es wurden wunderbar auf Papier gemalte Ostereier abgegeben und in den Schaufenstern der Einzelhändler und Gewerbetreibenden versteckt, erinnert das Stadtmarketing an die Aktion. Anschließend wurden die Ostereier gesucht und das schönste Ei durfte bewertet werden. Bei den gelungensten Exemplaren gab es zwei erste Plätze und einen dritten Platz. Elke Veitinger aus Murrhardt und Lerica Cocerba aus Murrhardt haben die beiden ersten Preise und 30 Murrtaler bekommen und zwar in der Kategorie Kinder bis zwölf Jahre. Der dritte Preis mit 20 Murrtalern ging an eine Dame aus der Walterichstadt, die nicht genannt werden möchte.

Weitere Auslosung Bei den Ostereiersucherinnen und -suchern wurden unter allen Teilnehmerinnen und Teilnehmern die Gewinner per Los beim Murrhardter Frühling ermittelt. Bürgermeister Armin Mößner bekam Unterstützung von Silke Schmid vom Modehaus Bachmann, die sich als Glücksfee zur Verfügung stellte. Gewonnen haben: Lea Körner aus Murrhardt (1. Preis, 30 Murrtaler), Emma Weller aus Sulzbach an der Murr (2. Preis, 20 Murrtaler), Regina Bögel aus Murrhardt (3. Preis, 20 Murrtaler), Lena Laib aus Murrhardt (4. Preis, 10 Murrtaler), Charlotte Janke aus Dettenhausen (5. Preis, 10 Murrtaler) und Max Steiner aus Murrhardt (6. Preis, 10 Murrtaler).

Gute Resonanz Die Gewinne und die bemalten Eier können in der Tourist-Info in Murrhardt, Naturparkzentrum, am Marktplatz 8, zu den üblichen Öffnungszeiten abgeholt werden. Aufgrund der guten Resonanz ist eine Wiederholung der Aktion zum nächsten Osterfest 2023 geplant.