Ein bisschen mehr Platz für die Wartenden braucht es noch

Fördervereinsmitglieder sowie Stadtwerke- und Aufsichtsteam haben am Dienstag die Abläufe im Murrhardter Freibad getestet, das heute in die Saison startet.

Ein bisschen mehr Platz für die Wartenden braucht es noch

Kurz nach dem Einlass sind die Ersten schon im Wasser. Fotos: J. Fiedler

Von Christine Schick

MURRHARDT. Elke Strohmaier-Detz, Leiterin des städtischen Amts für Ordnung und Soziales, zeigt auf die Markierungen auf dem Boden und bittet Familien, Ehepaare und Einzelne, sich an den Haltelinien zu orientieren. Die Angesprochenen nicken und rücken etwas auseinander. Man kennt das Prinzip aus dem Supermarkt. Kurz vor 15.30 Uhr sind es schon einige, die sich in der Warteschlange eingefunden haben. Ein Ehepaar berichtet, dass es beim Probelauf unterstützen, aber nur kurz ins Bad und nicht lange bleiben will. Wie viele andere Freibadfördervereinsmitglieder sind die beiden gekommen, um am Dienstagnachmittag einen ersten Durchgang zu proben, damit das Stadtwerke- und Bademeisterteam noch an der einen oder anderen Stelle reagieren und nachbessern kann.

Wer durch den Eingang tritt, muss zunächst seinen Ausweis als Fördermitglied vor den Scanner halten, dann sein im Netz gelöstes Ticket – ausgedruckt oder auf dem Smartphone – vorlegen. Fördermitglieder haben eine Jahreskarte; da sich in dieser Saison aber jeder für den Badbesuch anmelden muss, brauchen auch sie jeweils ein einzelnes Ticket. Sobald das per Barcode registriert ist, ist klar, wer an dem Tag wirklich seine Option zieht und vor Ort ist. Für den Nachmittag haben sich immerhin schon mal 340 Mitglieder angemeldet, berichtet Stadtwerkegeschäftsführer Rainer Braulik. Maximal dürfen es 500 sein, wobei ein Freibadtag aus zwei Schichten besteht: 9 bis 14 und 15.30 bis 20.30 Uhr. Bevor die zweite Tagesstaffel eingeläutet wird, stehen Reinigung und Desinfektion nach dem Hygieneplan auf dem Programm. Insofern haben genau 1000 Besucher die Möglichkeit, an einem Tag ins Freibad zu kommen. Die Frühschwimmer können schon um 8 Uhr einchecken, dafür braucht es aber ebenfalls hinterlegte Daten, sprich eine Art Vertrag, damit auch ihre Anwesenheit dokumentiert ist.

Es dauert nicht lange, bis die Ersten im Wasser sind. Zum Umziehen jedenfalls haben sie nicht viel Zeit verschwendet. „Klar, die sind total heiß drauf“, sagt Christian Runkel. Für ihn und Michaela Saalbach steht nun als Bäderfachkraftduo eine Saison unter ziemlich neuen Vorzeichen an. Ein Mädchen kommt auf Christian Runkel zu und fragt: „Ist das Sprungbrett offen?“ Er schüttelt den Kopf. „Nein, das ist leider nicht möglich“, erklärt er und verweist auf die Rutsche.

An den vorderen Bahnen ist mit Bojen und Markierungen im Wasser eine Art Oval abgezirkelt, in dem die erfahrenen Schwimmer unterwegs sind. Nebenan will Christian Runkel einen Bereich für die Älteren freilassen, muss aber noch beobachten, wie sich alles entwickelt. Zudem heißt es, noch eine Reihe von Schildern und Abstandsmarkierungen zu installieren. Auf dem Rasen lassen sich die ersten Familien nieder, noch ist viel Platz auf dem Gelände. Ein kleiner Steppke schaut sich das hintere Kinderbecken an, das große ist noch ohne Wasser. Nach den Liegen gefragt, bittet Runkel, sie nach dem Benutzen separat von den noch nicht verwendeten abzustellen. Beim Eingangs- und Scannerteam werden indes typische Problemlagen besprochen. Beispielsweise gibt es Tickets, mit denen die Scanner der Smartphones oder Tablets Schwierigkeiten haben, da die Druckqualität nicht so hoch ist. „Unter dem Code befindet sich eine Nummer, die man auch eingeben kann“, sagt Felicitas Förster von den Stadtwerken. Was passiert, wenn ein Fördermitglied seine Jahreskarte verloren hat? Bei der Stadt kann dann eine Ersatzkarte für zwei Euro ausgestellt und das nächste Mal abgeholt werden. Da viele Familien Jahreskarten haben, gibt es zudem den nicht ganz untypischen Fall, dass Töchter oder Söhne, die ihr 18. Lebensjahr erreicht haben, als Volljährige eine neue Karte brauchen. Auch hier muss man sich kümmern.

Für alle gilt, dass sie Jahreskarte und Ticket beziehungsweise Einzelticket dabei haben müssen. Denn die Betreiber sind dafür verantwortlich, dass sich nachverfolgen lässt, wer zu welcher Tagesschicht im Bad war, sollte dies vor dem Hintergrund einer Infektion wichtig werden. Und was muss noch verbessert werden? Für Rainer Braulik ist klar, dass vor dem Eingang ein größerer Wartebereich eingerichtet werden muss. Ebenso gut wären drei bis vier Ticket-Check-ins statt zwei, weil das Einlesen und Abgleichen doch seine Zeit braucht. Das Internet auf dem Gelände ist nicht besonders schnell.

Heute, Donnerstag, 25. Juni, läuft der Betrieb für alle Besucher an. Die Öffnung des großen Kinderbeckens muss allerdings auf Freitag, 26. Juni, verschoben werden. Wie die Stadtwerke informieren, verhindern temperaturbedingte Probleme beim Auftragen der letzten Versiegelungsschicht, dass das Becken zeitgleich mit der heutigen Freibaderöffnung für die kleinen Gäste freigegeben werden kann. Tickets können auf der Homepage www.freibad-murrhardt.de gebucht werden, zudem lassen sie sich Montag bis Freitag im Naturparkzentrum oder bei den Stadtwerken kaufen.

Ein bisschen mehr Platz für die Wartenden braucht es noch

Eincheckende Badegäste vorbildlich mit Maske.