Ein kleiner Befreiungsschlag für Aspach

Fußball-Regionalligist aus dem Fautenhau bezwingt den Titelaspiranten SSV Ulm 1846 verdient mit 3:1. Zweimal Marvin Cuni und Andrew Owusu treffen für die SG Sonnenhof, die lediglich in der Viertelstunde nach der Halbzeit richtig unter Druck gerät.

Ein kleiner Befreiungsschlag für Aspach

Beim verdienten 3:1-Erfolg über den SSV Ulm gleich zweimal erfolgreich: Aspachs Mittelfeldmann Marvin Cuni (rotes Trikot).Foto: A. Becher

Von Uwe Flegel

Festtage in Großaspach. Erst feierte Sandro Sirigu am Mittwoch seinen 32. Geburtstag, dann bejubelten die Regionalliga-Fußballer aus dem Fautenhau gestern Abend ein unerwartetes 3:1 gegen den Titelaspiranten SSV Ulm 1846. Passend zum 25. Geburtstag von Joel Gerezgiher. „Das ist ein Anlass, den die Jungs feiern dürfen“, erklärte Trainer Hans-Jürgen Boysen und fügte an: „Das sind erwachsene Menschen, die wissen, was sie tun.“ Vor allem weil der erfahrene Fußballehrer weiß, dass diese Leistung keine Eintagsfliege bleiben darf. Nüchtern und sachlich, so wie er zuvor auch die bisher eher enttäuschende Runde analysiert hatte, beurteilte er deshalb den für die SG wichtigen ersten Heimsieg der Saison.

Der Erfolg war verdient. Auch weil sich Großaspach zweikampfstark und im Offensivspiel gegenüber vielen Partien in dieser Runde verbessert präsentierte. Einzig die Chancenauswertung passte vor allem vor der Halbzeit nicht, sonst wäre das Duell vielleicht schon zur Pause entschieden gewesen. Hans-Jürgen Boysen war angesichts des Sieges gnädig. „Ich bin der Mannschaft deshalb nicht böse, aber wir müssen aufpassen. So etwas wurde diese Runde schon bestraft.“ Diesmal nicht. Auch weil der 18-jährige David Nreca-Bisinger im Tor drei, vier Mal glänzend reagierte. „Er hat gespielt wie ein alter Hase“, lobte ihn sein Coach und wollte sonst nicht mehr viel dazu sagen. Vielleicht auch, weil sich diesmal eigentlich die ganze Mannschaft über weite Stecken der Partie gute Noten verdiente, begann Großaspach doch schwungvoll und hatte schon nach drei Minuten die erste gefährliche Szene. Der Drehschuss von Marvin Cuni aus acht Metern wurde aber noch abgeblockt. Die erste richtig klare Chance verzeichneten dann die Spatzen, als der Ex-Aspacher Tobias Rühle nach neun Minuten vor Nreca-Bisinger auftauchte, den Ball jedoch nicht am Torwart vorbei brachte.

Beide Teams hatten nun gute Schussmöglichkeiten. Cuni scheiterte mit einem 16-Meter-Schlenzer aber ebenso an SSV-Schlussmann Christian Ortag (14.) wie Felix Higl aus 18 Metern an Nreca-Bisinger (21.). Danach war Aspach viel gefährlicher und hatte Pech, als Dominik Widemann in der 27. Minute aus 18 Metern nur den Pfosten traf. Noch dicker war seine Chance nach 34 Minuten. Ken Gipson hatte Widemann freigespielt. Der schob den Ball allerdings aus zwölf Metern vorbei. 120 Sekunden klappte es dann. Nico Jüllich schlug einen Freistoß nach innen, Cuni kam zum Kopfball und traf zum mittlerweile hoch verdienten 1:0. Der Torschütze selbst hätte in der 41. Minute den zweiten Treffer erzielen müssen, doch er scheiterte allein vor Ortag.

Nach der Pause kamen die Gäste mit viel Schwung aus der Kabine und waren zweimal dem Ausgleich nahe. Doch Burak Coban zielte erst knapp vorbei, dann scheiterte er an Nreca-Bisinger. Auf der anderen Seite reichte diesmal eine Chance. Nach dem ersten guten SG-Angriff in der zweiten Halbzeit kam die Kugel zu Andrew Owusu, der aus 14 Metern auf 2:0 erhöhte. Nur wenig später hatte Jan Ferdinand gar die Möglichkeit zum dritten Treffer. Aus sieben Metern jagte er das Leder aber frei stehend drüber.

Ulm blieb dennoch dran und im SG-Strafraum herrschte viel Betrieb. Über die Linie brachten die Gäste die Kugel aber nicht. Erst zielte Rühle nach einer Flanke zu hoch, dann parierte Nreca-Bisinger (54.) gegen den Ex-Aspacher (57.) glänzend. Damit hatte es sich allerdings mit großem Drang bei den Gästen. Die Elf aus dem Fautenhau bekam wieder mehr Zugriff aufs Spiel. Cuni marschierte nach gut einer Stunde durch Freund und Feind und wurde erst von Ortega gestoppt. Zwei, drei Mal war die SG nun dran, für die Vorentscheidung zu sorgen. Es dauerte aber bis zur 83. Minute, ehe die fiel. Doch dann flankte das kurz zuvor eingewechselte Geburtstagskind Joel Gerezgiher flach nach innen und Cuni drückte den Ball aus fünf Metern zum 3:0 für Aspach über die Linie.

In der Nachspielzeit und kurz nach dem Abpfiff wurde es auf dem Platz trotzdem noch einmal munter. Erst weil Aspachs Verteidiger Darius Held eine Hereingabe der Spatzen zum 1:3 ins eigene Tor abfälschte, dann weil sich Ulms Mittelfeldmann Coban zu vehement mit Schiedsrichter Dennis Meinhardt beschäftigte und noch die Ampelkarte sah.