Eine Matinee als Prüfungsvorbereitung

24 Instrumentalschüler der Musikschule Schwäbischer Wald/Limpurger Land und des Musikvereins Stadtkapelle präsentieren Ausschnitte ihrer Programme, mit denen sie beim Murrhardter Musikpreis und bei den Wertungsspielen der D-Lehrgänge antreten.

Eine Matinee als Prüfungsvorbereitung

Emma Graf, Milena Honczek und Mathilda Klasen (von links) haben sich ein Stück aus dem Barock vorgenommen – das „Ritornello“ von Valentin Rathgeber – und harmonieren als Trio bestens. Foto: Elisabeth Klaper

Von Elisabeth Klaper

Murrhardt. Einen Sonntagvormittag voll schöner Musik in einer bunten Mischung aus unterschiedlichen Klangfarben und Stilen erleben viele Zuhörerinnen und Zuhörer im Heinrich-von-Zügel-Saal. 24 Kinder und Jugendliche präsentieren solistisch oder in kleinen Ensembles, auch mit Lehrkräften, Werke vom Barock bis zur Gegenwart auf Holz- und Blechblasinstrumenten, Streichinstrumenten, Klavier und Schlagzeug. Sie treten bei der gemeinsamen Matinee der Musikschule Schwäbischer Wald/Limpurger Land und der vereinseigenen Jugendmusikschule des Musikvereins Stadtkapelle Murrhardt auf, die seit Langem sehr gut miteinander kooperieren.

Das Vorspiel, bei dem die Mädchen und Jungen Ausschnitte aus ihren Prüfungsprogrammen darbieten, dient zur Vorbereitung auf die Wertungsspiele beim Murrhardter Musikpreis am Samstag, 18. März, und die regionalen D-Lehrgänge des Landesblasmusikverbands mit Leistungsabzeichen im Frühjahr. Die Kinder und Jugendlichen haben intensiv geübt und den meisten gelingt es, die ausgewählten Werke sicher, klangschön und charakterlich stimmig vorzutragen. Manche sind noch etwas nervös und können deshalb ihr Potenzial nicht komplett abrufen, werden aber vom Publikum bestens motiviert, das jeden Beitrag mit kräftigem Applaus honoriert.

Zu den Höhepunkten gehört Naemi Leuperts Altsaxofonsolo: Mit glasklarer Intonation gestaltet sie stilvoll eine Fülle verschiedener Motive, Schmuckfiguren und Läufe im romantischen Concertino op. 78 von Jean Baptiste Singelée. In fein aufeinander abgestimmtem Zusammenspiel bringt ein Oboentrio mit Emma Graf, Milena Honczek und Mathilda Klasen den melodischen Reichtum des graziösen barocken „Ritornello“ von Valentin Rathgeber zur Entfaltung. Lisa Schätzle erweist sich als Blueskennerin bei ihrem Klarinettensolo „Blues in Bb“ von Heinz Both, wobei sie die typische Bluesharmonik und -rhythmik stimmig zum Ausdruck bringt. Einen reizvollen Kontrast dazu bilden Eva Schätzles fein empfundene Klarinettenversion von Joseph Haydns „Allegretto“ und Salome Brauns klangschöne Darbietung von Peter Tschaikowskys „Schwanensee“, ebenfalls auf der Klarinette. Die harmonische Charakteristik und Rhythmik traditioneller Seemannslieder vermittelt stimmig ein Blechbläsertrio mit Trompetenschülerin Anna Weller, Tenorhornschüler Noah Dammer und Lehrer Georg Lange an der Trompete. Klangschön und besinnlich gestalten Anna Weller und Georg Lange als Trompetenduo auch die alte schottische Gedenkweise „Auld Lang Syne – Nehmt Abschied, Brüder“ von George Thomson.

Drei Jugendliche demonstrieren die hohe Kunst des Flötenspiels: Luise Stein präsentiert auf der Sopranblockflöte zwei melodiöse, kunstvolle Sätze aus der barocken Sonata d-Moll von Nicolas Chédeville le Cadet. Helena Hartmann gestaltet mit viel Gefühl Ernesto Köhlers spätromantisches „Lebewohl“ auf der Querflöte, erst schwermütig und verträumt, dann verspielt und an Vogelstimmen erinnernd. Dasselbe Instrument erlernt Dominik Stein, der minutiös und feinsinnig die verschiedenartigen Melodien, Charaktere, Rhythmen und Tempi im „russischen Zigeunerlied“ des Romantikers Wilhelm Popp zum Ausdruck bringt. Viel Vergnügen bereitet Paul Tritschler, der voller Power auf dem Schlagzeug mit Gert Bomhofs „Straight on“ einen Teil des breiten Spektrums der Klangfarben und Möglichkeiten der verschiedenen Perkussionsinstrumente vorstellt. Zwei noch ganz junge Klavierschüler lassen aufhorchen: Detailliert bietet Judith Pfähler Friedrich Burgmüllers romantische, kunstreich ausgearbeitete „Arabeske“ dar. Mit Bravour meistert Connor Cooper Dmitri Kabalewskis „Scherzo“ aus komplexen Rhythmen und chromatischen Harmonien. Mit tosendem Beifall dankt das Publikum den Mitwirkenden für ihre reizvoll abwechslungsreichen Darbietungen.

Wertungsspiel und Konzert

Musikpreis Beim 21. Murrhardter Musikpreis werden sich 34 Kinder und Jugendliche einer dreiköpfigen fachkundigen Jury stellen. Das Wertungsspiel beginnt am Samstag, 18. März, um 9.30 Uhr und dauert bis zirka 17.45 Uhr. Die Vorspiele im Heinrich-von-Zügel-Saal sind öffentlich. Gäste sind willkommen. Das Preisträgerkonzert findet am Sonntag, 19. März, um 17 Uhr ebenfalls im Heinrich-von-Zügel-Saal statt. Auch dazu lädt die Stadt Murrhardt ein.