Nach Missbrauchsfall

Europapark verstärkt Sicherheitsvorkehrungen im Erlebnisbad Rulantica

Nach dem mutmaßlichen Missbrauchsfall im August hat der Europapark Neuerungen in seinem Erlebnisbad angekündigt. Was ist geplant?

Europapark verstärkt Sicherheitsvorkehrungen im Erlebnisbad Rulantica

Unter anderem am Eingang zum Bad soll sich künftig etwas ändern (Symbolbild).

Von Michael Bosch

Der Missbrauchsfall im Erlebnisbad Rulantica, das Teil des Europaparks ist, hat im August Besucher und die Betreiber gleichermaßen schockiert. Ein 31-jähriger Mann hatte eine Sechsjährige aus dem Bad gelockt und in einem nah gelegenen Waldstück mutmaßlich sexuell missbraucht.

Nun hat der Europapark Veränderungen angekündigt. „Die Sicherheit unserer Badegäste hat für uns oberste Priorität. Aus diesem Grund überarbeiten und ergänzen wir unsere Maßnahmen“, sagt ein Sprecher. Eltern erhalten seit Neuestem ein Armband für ihre Kinder am Eingang, auf dem die Telefonnummer der Erziehungsberechtigten steht. Das Armband tragen die Kinder während des Aufenthalts im Bad. Falls sie verloren gehen, sollen sie so schnell zu ihnen zurückfinden.

Rulantica-Besuch mit Kindern: Europapark gibt Tipps

Zudem will der Europapark seine Gäste stärker sensibilisieren, das solle „im Vorfeld und vor Ort“ passieren, heißt es. Der Europapark hat dazu auf der Seite des Erlebnisbads eine Liste mit Tipps veröffentlicht. Dabei geht es zum einen um die Sicherheit der Kinder im Becken und die Schwimmfähigkeiten der Kleinen. Andererseits weist der Park explizit auf die Aufsichtspflicht hin: „Bleiben Sie immer in Sichtweite Ihrer Kinder, denn auch kleine Entdecker sind blitzschnell unterwegs. Vereinbaren Sie einen Treffpunkt, falls Sie sich doch einmal aus den Augen verlieren sollten“, rät der Badbetreiber.

Am 9. August hatte das sechs Jahre alte Mädchen seine Eltern im Getümmel wohl aus den Augen verloren. Ein fremder Mann soll Hilfe angeboten haben und das Kind aus dem Bad gelockt haben. Ein Zeuge fand es rund zwei Stunden später – mehrere Kilometer vom Bad entfernt. Nach dem Tatverdächtigen wurde international gefahndet. Sechs Tage später nahmen ihn Ermittler in seinem Heimatdorf in Rumänien fest. Der 31-Jährige wurde ausgeliefert und sitzt in Untersuchungshaft.

Noch nicht umgesetzt, aber in Planung sind stärkere Kontrollen am Ein- und Ausgang zum Bad. Diese sollen „erweitert“ werden, teilt der Europapark auf Nachfrage mit. Eine besser Technik soll helfen. Der Park werde noch einmal darüber informieren, wenn diese „aktiv ist“.

Neben den technischen Neuerungen beim Ein- und Auslass zum Bad würden weitere Maßnahmen, die Vorfälle wie im vergangenen August künftig verhindern sollen, erarbeitet, teilt der Park weiter mit. Details nannte die Pressestelle weder zur neuen Technik noch zu den weiteren Sicherheitsvorkehrungen, die zusätzlich implementiert werden sollen.