Für Ursula von der Leyen endete ein Zwischenfall mit einem Charter-Flugzeug glimpflich. Hat Russland das GPS-Signal bei der Landung in Bulgarien gestört? Jetzt äußert sich ein Regierungschef.
Für Kommissionschefin Ursula von der Leyen endete der Zwischenfall glimpflich. (Archivbild)
Von dpa
Sofia - Die bulgarische Regierung hat nach der Störung eines Flugs von EU-Kommissionspräsidentin Ursula von der Leyen durch sogenanntes GPS-Jamming Vorwürfe gegen Russland erneuert. Ministerpräsident Rossen Scheljaskow sprach bei einem Auftritt in der Hafenstadt Burgas am Schwarzen Meer von elektronischer Kriegsführung und nannte als Hintergrund den russischen Angriffskrieg gegen die Ukraine. Störungen dieser Art passierten täglich - "von Helsinki über das Schwarze Meer ... bis nach Tripolis".
Nach Angaben von Scheljaskow wird es deswegen auch keine eigenen Ermittlungen zu dem Vorfall mit dem Flugzeug mit von der Leyen an Bord geben. Flutlotsen hätten laut Protokoll keine Fehler gemacht, erklärte er.
Der Zwischenfall auf dem Flug von der Leyens von Polen nach Bulgarien war am Montag von der EU-Kommission bestätigt worden. Nach Angaben einer Sprecherin kam es zu einem sogenannten GPS-Jamming. Dabei werden Signale des satellitenbasierten Navigationssystems GPS gezielt gestört oder blockiert. Zudem teilte die Sprecherin mit, dass die bulgarischen Behörden vermuteten, dass Russland hinter der Attacke stecke.
Zwischenfall endete glimpflich
Nach Informationen der Deutschen Presse-Agentur aus der EU-Kommission blieb das Flugzeug wegen des Vorfalls rund zehn Minuten länger als ursprünglich geplant in der Luft. Ein mitreisender Reporter der Zeitung "Financial Times" hatte zuvor berichtet, der Flieger sei vor der Landung rund eine Stunde über dem Flughafen gekreist. Kremlsprecher Dmitri Peskow wies Anschuldigungen gegen Russland zurück und sprach in der "Financial Times" von Falschinformationen.
Für Ursula von der Leyen (66) und die anderen Mitreisenden endete der Zwischenfall glimpflich. Ihr Charter-Flugzeug konnte demnach am Ende sicher in der Stadt Plowdiw landen.
Lebensgefahr bestand nach Angaben des Flughafendirektors für die Insassen nicht. Demnach ist es in der Regel unproblematisch, den Airport in Plowdiw ohne GPS anzufliegen.
Auch der deutsche Top-General Carsten Breuer (l) war schon von GPS-Jamming betroffen.