Galaktisch gutes Gesamtkunstspektakel in der Murrhardter Festhalle

Rund 100 Akteure der Musikschule Schwäbischer Wald/Limpurger Land, des Chors der Walterichschule und des Kinderchors des Gesangvereins Ruppertshofen begeistern mit der Aufführung des Kindermusicals „Leben im All“ in der Murrhardter Festhalle.

Galaktisch gutes Gesamtkunstspektakel in der Murrhardter Festhalle

Die Aufführung des Kindermusicals „Leben im All“ in der Murrhardter Festhalle war ein voller Erfolg. Fotos: Elisabeth Klaper

Von Elisabeth Klaper

Murrhardt. So eine grandiose und mitreißende Kindermusicalaufführung hat es in der Walterichstadt schon lange nicht mehr gegeben: „Leben im All. Eine rockige Reise durch die Galaxie“ von Gerhard A. Meyer versetzt das Publikum in der proppenvollen Festhalle vom Start weg in Enthusiasmus. Die rund 100 mitwirkenden Kinder, Jugendlichen und Erwachsenen sprühen vor Motivation und Engagement, Sing-, Schauspiel-, Tanz- und Musizierfreude und meistern mit Bravour die vielen Herausforderungen.

In „Leben im All“ erzählt eine Oma ihrem Enkel von der Entstehung des Universums, der Milchstraße und Sonnensystems, wobei wissenschaftliche Erkenntnisse in eine märchenhafte, bunt schillernde und vergnügliche Zeitreise durch die Galaxie einfließen. Sterne, Kometen, Sternschnuppen, die Sonne und Planeten unseres Sonnensystems wie Saturn, Mars, Venus und Pluto sowie ein schwarzes Loch treten als Personen mit ganz unterschiedlichen Charakteren und Wünschen auf.

Zwischen diesen herrscht nicht immer sphärische Harmonie, sondern auch „wildes Getümmel“. Den frechen kleinen Sternschnuppen ist fast alles schnuppe außer das „böse“ schwarze Loch. Es will einerseits alle auffressen, andererseits aber ist es frustriert, weil es allen unheimlich ist, dabei möchte es doch einfach dazugehören. Die Kometen XXL rasen mit unvorstellbarer Geschwindigkeit durchs All, der Sonne und ihrem Sonnenscheinchen ist es so heiß, dass sie froh über jede Abkühlung sind. Alle sind traurig, als Opa Galaxos, ein uralter Stern, immer schwächer wird, doch bevor er erlischt, beschenkt er noch alle „Familienmitglieder“.

Zum Happy End besuchen die Sternschnuppen die Erde

So bekommt Saturn endlich den gewünschten Ring und die kleinen Plutos erhalten eine Kristallkugel, aus der die Zukunft zu lesen ist. Nur das schwarze Loch geht leer aus – und klaut die Kristallkugel, doch deren Rückeroberung klappt dank der attraktiven Venus, die Mars und auch Saturn verehren. Sie lenkt das schwarze Loch ab, während die Kometen XXL die Kugel schnappen. Darin sind auf der Erde kleine Wesen zu sehen: Die Menschen, für die die kosmischen Gestalten Sternbilder an den Himmel malen. Zum Happy End besuchen die Sternschnuppen die Erde: „Wer uns sieht, darf sich was wünschen.“ So wünscht der Enkel sich, dass das schwarze Loch wieder glücklich wird, und einige Sterne führen einen Freudentanz auf.

Das Publikum erlebt eine rundum geglückte, fantasievolle und fantastische Performance mit überzeugend und emotional stimmig gespielten Szenen, melodisch eingängigen und rhythmisch schwungvollen Songs zum Mitklatschen sowie anmutigen Tänzen. Souverän agieren die jungen Darsteller in prächtigen Kostümen vor einem atmosphärischen Weltraumpanorama. Die Band und das Orchester verzaubern mit rhythmisch fetzigen, melodisch und harmonisch abwechslungsreichen Stücken und Songuntermalungen. Diese kommen in ganz unterschiedlichen Stilen und Rhythmen daher: mal poppig und rockig, mal fröhlich swingend und in heißen LatinRhythmen zur Charakterisierung der verschiedenartigen kosmischen Gestalten.

Mit frenetischem Jubelapplaus dankt das Publikum allen Mitwirkenden und Beteiligten für die erfolgreiche, stimmungsvolle Aufführung: Die ist ganz große Klasse, auch wenn nicht alles 100-prozentig klappte. Die monatelange intensive Probenarbeit und Vorbereitung haben sich voll ausgezahlt. „Wir sind ein tolles Team“, so das treffende Fazit von Judith-Maria Matti, Leiterin der Musikschule Schwäbischer Wald/Limpurger Land, in deren Händen die Gesamtleitung liegt.

Denn das wahrlich galaktische Gesamtkunstspektakel ist Ergebnis einer optimalen Kooperation von zwei Schulen und einem Verein. Zum einen kommt darin die ganze Bandbreite der Musikschule zur Entfaltung: Es wirken Kinder der Musikalischen Früherziehung und der Grundausbildung mit Blockflöten mit, ebenso Band und Orchester mit rund 40 Instrumentalisten sowie 20 Lehrkräfte. Zum anderen bilden der Grundschulchor der Murrhardter Walterichschule und der Kinderchor des Gesangvereins Ruppertshofen, den Larissa Schneider leitet, die harmonisch zusammenwirkenden Sternenchöre. Matti dankt auch allen handwerklich geschickten und engagierten, kreativ und künstlerisch tätigen Personen, die unterstützend bei der Gestaltung von Kulisse und Bühnenbild sowie beim Kostümnähen mitwirkten, zudem vielen Eltern, die tatkräftig mit anpackten und unter anderem Fahrdienste leisteten.