Großaspach holt sich erneut eine Backpfeife ab

Der Regionalligist aus dem Fautenhau verliert auch das dritte Duell mit dem TSV Steinbach klar. Beim 0:3 bei den Hessen leisten die Schwaben bei allen Gegentreffern mit individuellen Fehlern Hilfestellung. Bei der SG sehnen Fußballer und Trainer das spielfreie Wochenende herbei.

Großaspach holt sich erneut eine Backpfeife ab

Der Anfang vom Aspacher Ende in Steinbach. Serhat Ilhan(Mitte) lupft den Ball an Maximilian Reule vorbei zum 1:0 ins Netz. Foto: C. Loos

Von Uwe Flegel

Am Ende blieben Großaspachs Regionalliga-Fußballern nur zwei Dinge: viel Selbstkritik und Galgenhumor. Für Zweiteres war nach dem 0:3 beim TSV Steinbach Haiger eine der guten Seelen der SG Sonnenhof zuständig. „Ich fahre nicht mehr hierher“, erklärte ein schmunzelnder Günther Ferber, der den Mannschaftsbus ins Hessische gesteuert hatte, als er mit dem Ballnetz auf dem Rücken über den Platz in Richtung Kabinen lief. Als er zur Antwort bekam, dass es diesmal ja aber wenigstens nicht zum dritten Mal ein 0:4, sondern nur ein 0:3 gewesen sei, wechselte die Miene des meist gut gelaunten Aspachers in Richtung süßsauer, als er sagte: „Drei Spiele, 0:11 Tore – das kann doch nicht wahr sein.“

Doch es war Realität und für die Aufarbeitung des Warums waren die Beteiligten auf dem Platz zuständig. Dazu zählte Torwart Maximilian Reule, der vielleicht der einzige Gästeakteur an diesem Tag in Normalform und an allen drei Gegentreffern schuldlos war. Schließlich standen Serhat Ilhan, Dennis Chessa und sein einstiger Ulmer Mitspieler Daniele Gabriele jeweils alleine vor dem SG-Schlussmann. „Steinbach war griffiger und beim Torabschluss effektiver“, urteilte der 27-Jährige und sprach „von einem gebrauchten Tag für uns“.

Steinbachs konsequentes Pressing bereitet Aspach permanente Probleme

Rund eine Viertelstunde später war es dann Großaspachs Coach Steffen Weiß, der auf die Frage nach den Ursachen für die klare Niederlage den Satz mit dem gebrauchten Tag von sich gab. Dabei beließ es der 33-Jährige jedoch nicht. Er lobte den Gegner für sein „gutes Pressing“, das seine Elf vor große und vor allem permanente Probleme gestellt habe, nachdem „wir in den ersten Minuten durchaus in die Räume gekommen sind, in die wir kommen wollten“. Doch mit der Herrlichkeit der Schwaben war’s am Rand des Westerwalds schnell vorbei. Einzig in der 25. Minute hätte die Partie in eine andere Richtung laufen können, doch der Kopfball von Lukas Müller prallte von der Lattenunterkante eben auf die Torlinie und nicht dahinter. „Wir haben momentan auch nicht das Quäntchen Glück, das du brauchst“, kommentierte Reule diese Szene und dachte dabei sicherlich auch daran, dass der folgende Gegenzug zum Steinbacher Führungstreffer geführt hatte. 0:1 statt 1:0. Der Anfang vom Aspacher Ende.

Eines, das vielleicht auch deshalb nicht aufgehalten werden konnte, weil die Gäste bei allen drei Steinbacher Toren mit individuellen Fehlern Hilfestellung leisteten und weil auf den zentralen SG-Positionen vor allem Akteure aus der Abteilung Jugend forscht standen. Nachdem Kapitän Joel Gerezgiher (Sprunggelenk) nun schon länger fehlt und es in den fünf Partien ohne ihn noch keinen Sieg gab, waren vor dem Vergleich in Steinbach noch die verletzten und erkrankten Routiniers Nico Jüllich und Kai Gehring zur ohnehin schon langen Liste an Ausfällen dazugekommen. Die beiden englischen Wochen in Folge hatten ihre Spuren hinterlassen. „Wenn drei, vier so erfahrene Spieler fehlen, dann wird es für uns schwer standfest zu bleiben“, sagte Steffen Weiß und erklärte: „Joel ist für uns zum Beispiel ein ganz wichtiger Ankerpunkt.“

Der fehlte der Elf aus dem Fautenhau gegen die ihren siebten Sieg in Folge feiernden Hessen. Trotz all des Bemühens der noch verbliebenen Aspacher, bei denen mit Ralf Becker in der Schlussphase ein 18-jähriger A-Jugend-Spieler seine Saisonpremiere feierte. Auch das ein Zeichen, dass das nun folgende spielfreie Wochenende für die auf Rang elf zurückgefallenen und deutlich sichtbar angeknockten Schwaben zur rechten Zeit kommt. Weiß gesteht jedenfalls: „Ich bin heilfroh, dass wir nun eine Pause haben, in der wir hoffentlich unseren Kader vervollständigen können.“ Ein Wunsch, den er sich mit seinem Torwart teilt, empfahl Reule doch sich und seinen Mitstreitern: „Durchschnaufen“ und warten, dass einige Verletzte danach wieder an Bord sind. Ansonsten läuft die SG Gefahr, dass sich Günther Ferber künftig nicht nur die Fahrt nach Steinbach eigentlich schenken kann.

Großaspach holt sich erneut eine Backpfeife ab

Großaspach holt sich erneut eine Backpfeife ab