The Taste

Herrmann fassungslos: „Das probiere ich nicht!“

Im Teamkochen wird’s orientalisch – und unfreiwillig höllisch scharf. Team Gelb kämpft mit der Chili-Lotterie.

Herrmann fassungslos: „Das probiere ich nicht!“

Alexander Herrmann wird streng mit Kandidat Leo.

Von Katrin Jokic

Bei „The Taste“ gehört Leo aktuell zu den stärksten Kandidaten: fünf goldene Sterne auf der Schürze, konstant starke Löffel. Doch die Aladdin-Runde im Teamkochen wird für ihn weniger fliegender Teppich und mehr Feuerspucker-Nummer.

„Das probiere ich nicht!“

Hats mit den grünen Chilis etwas zu gut gemeint: Kandidat Leo. (Foto: Joyn/ Benedikt Müller)

Um seinem Tomatensud orientalische Tiefe zu verleihen, greift Leo zu grünen Chilis. „Ich war eventuell ein bisschen zu großzügig“, sagt er später – ein Satz, der seinen Zustand treffend beschreibt, denn schon der erste Löffel kostet ihn fast die Stimme.

Hustend sucht er Rat bei Alexander Herrmann: „Neuer Ansatz, ist zu scharf geworden?“

Herrmann beäugt den Sud skeptisch. „Was hast du da alles reingemacht?“ Leo, bereits leicht heiser: „Paprika, diese grünen Chili…“

Kurz bevor Herrmann probieren will, hält er entsetzt inne: „Du kriegst ja kaum Luft! Das probiere ich nicht! Du kannst ja kaum atmen.“

Als Leo erklärt, dass die Chilis beim letzten Mal „nicht so einen Wumms“ hatten, nutzt Herrmann die Gelegenheit für Chili-Kunde: „Wenn man Chili kaufen geht – man kauft so einen Bund mit zehn Stück – da können neun einfach harmlos sein. Und eine davon ist einfach… da hat der Herrgott gesagt: Das ist eine Kampfchili.“

Leo nimmt es später mit Humor: „Ich war kurz vorm Sterben. Vor Alexander wollte man natürlich auch nicht so dieses Weichei machen.“

Cyrill und die Harissa

Auch Cyrills Harissa-Pasta wurde etwas zu scharf - Alexander Herrmann war nicht begeistert. (Foto: Joyn/ Benedikt Müller)

Während Leo noch hustet, ist Kollege Cyrill nicht weit davon entfernt, dasselbe Schicksal zu teilen. Seine Harissa-Paste besteht aus Peperoni, Spitzpaprika, Zitronensaft und Gewürzen – klingt harmlos, brennt aber laut eigener Aussage „am Anfang auch superscharf“.

Dieses Mal kommt die Warnung für Herrmann zu spät. Er hat bereits probiert – und kämpft mit der unmittelbaren Wirkung. „Was hastn da jetzt rein?“, fragt er.

„Eine halbe Peperoncini“, behauptet Cyrill. Im Off folgt das Geständnis: „Das war gelogen. Ich hatte zwei drin.“

Herrmanns Antwort: eine Mischung aus väterlicher Enttäuschung und kulinarischem Schmerz: „Ich hasse euch dafür. Warum gebt ihr diesen Chili nicht einfach am Schluss rein? Dann kannst du alles retten! Wenn der am Anfang drin ist, kannst du nichts retten. Warum?“

Cyrill bleibt entspannt und kommentiert die Lautstärke des Coaches lakonisch: „Papa Alexander Herrmann wurde ein bisschen laut.“

Henssler stichelt, Herrmann fängt sich

Der kleine Ausraster bleibt im Studio nicht unbemerkt. Steffen Henssler witzelt in Richtung seines eigenen Teams: „Wenn ihr Scheiße baut, beschimpf ich euch so wie Herrmann gerade seine Jungs beschimpft hat.“

Doch Herrmann wäre nicht Herrmann, wenn er nicht nach kurzer Zeit wieder seine optimistische Seite auspacken würde. „Das kriegen wir schon hin. Es muss halt dünn drauf“, sagt er schließlich.

Und tatsächlich: Trotz Chili-Drama entscheidet sich Herrmann für Cyrills Löffel, den er als „neuen Märchenprinzen des Geschmackes“ bezeichnet. Die Entscheidung zahlt sich aus: Cyrill gewinnt das Teamkochen, erhält seinen ersten goldenen Stern und zieht sicher ins Halbfinale ein.