Regale, Sofas – vielleicht noch die Hotdogs und „Kötbullar“. Dafür ist der Möbelriese Ikea bislang bekannt. Nun bietet das Unternehmen aus Schweden auch Balkonkraftwerke an.
Der Möbelhersteller Ikea erschließt sich ein neues Feld: Balkonkraftwerke.
Von Michael Bosch
Der schwedische Möbelgigant Ikea plant den großflächigen Einstieg in den Solarmarkt und bietet künftig Balkonkraftwerke für den heimischen Gebrauch an. Damit könnte ein typischer Ikea-Einkauf bald um eine nachhaltige Komponente reicher sein: Neben Sofa und Wohnzimmertisch findet sich dann vielleicht auch ein Balkonkraftwerk im Einkaufswagen.
Auf der eigenen Webseite preist Ikea die neue Produktlinie als „unkompliziert, effizient und nachhaltig“ an. Für die Umsetzung kooperiert das Unternehmen mit dem schwedischen Energieversorger Svea Solar. Wie die „Bild“-Zeitung berichtet, sollen die Balkonkraftwerke bereits in dieser Woche in Deutschland erhältlich sein.
Ikea Balkonkraftwerk ab 449 Euro
Die Balkonkraftwerke der Reihe „Eco Flow Stream“ werden, ganz im Stile des Möbelhauses, vom Kunden selbst montiert. Ein Blick auf die Produktseite von Svea Solar zeigt, dass die Preise für das Stream-Komplettset S bei 449 Euro liegen. Eine andere Lösung mit mehreren Paneelen und Batteriespeicher kostet 1229 Euro, Teilnehmer des „Family“-Kundenprogramms und Firmenkunden bekommen zusätzlich 15 Prozent Rabatt. Das Komplettset XL kostet deutlich über 2000 Euro.
„Gerade für Mieter ohne Zugang zu einer eigenen Dachfläche bieten wir damit jetzt einen einfachen Einstieg in die Solarenergie“, erklärte Ikea-Deutschland-Chef Walter Kadnar gegenüber der Bild. Das Balkonkraftwerk sei die erste Energielösung im typischen „Do it yourself“-Prinzip des Unternehmens.
Der Aufbau sei ohne handwerkliche oder technische Vorkenntnisse möglich. Die Module der Stream-Serie können laut Svea Solar „problemlos miteinander verbunden werden, um die Kapazität und Leistung zu erweitern“. Bis zu sechs Einheiten lassen sich so kombinieren.
Ikea Balkonkraftwerk – wann lohnt sich die Anschaffung?
Die Anschlussleistung der Kleinkraftwerke ist auf 800 Watt begrenzt. Bei Sonnenschein speisen sie ihren Strom über eine Steckdose ins heimische Netz ein, wodurch der Strombezug vom Energieversorger reduziert wird.
Solarkraftwerk von Ikea undCo.
Balkonkraftwerke erfreuen sich in Deutschland wachsender Beliebtheit. Vor Kurzem wurde bekannt, dass sich die Zahl der offiziell als „Steckersolargeräte“ geführten Anlagen innerhalb eines Jahres auf rund eine Million verdoppelt hat. Diese Zahlen stammen aus dem Marktstammdatenregister und Schätzungen des Bundesverbands Solarwirtschaft.
Laut dem Vergleichsportal Verivox kann sich die Anschaffung eines Balkonkraftwerks nach zweieinhalb bis fünf Jahren amortisieren. Ob eine Installation sinnvoll ist, hängt maßgeblich davon ab, wo die Solarpaneele angebracht werden. Guten „Ertrag“ und damit Kostensenkungen beim Strompreis lassen sich bei der Montage auf einer nach Süden ausgerichteten Dachfläche oder einem Süd-Balkon erreichen, heißt es von der Verbraucherzentrale. Eine Anlage auf einem Ost- oder Westbalkon kann sich durchaus rentieren. Bei einer Ausrichtung nach Norden rät die Zentrale jedoch von einem Kauf ab.