In den sozialen Netzwerken sorgt der tödliche Schuss in Bayern auf einen Wels für Debatten. Viele in sozialen Netzwerken fragen: Musste das wirklich sein?
Der tödliche Schuss auf einen Wels am Brombachsee in Bayern erregte in den Medien und sozialen Netzwerken Aufsehen.
Von Celina Drews
Der ungewöhnliche Polizeieinsatz am Brombachsee, bei dem ein Beamter einen rund 90 Kilogramm schweren Wels erschoss, sorgt für teils hitzige Debatten im Netz. Unter den Hashtags #Brombachsee und #Wels diskutieren die Nutzer vor allem über die Rechtmäßigkeit des Eingriffs – und über den Umgang mit Wildtieren in Ausnahmesituationen.
Ein Tier wird zur Meme, ein Polizeieinsatz zur moralischen Gretchenfrage. Es läuft eine teils mehr, teils weniger ernsthafte Diskussion über Tierschutz, Staatsgewalt – und die angebliche Gefährdungslage durch einen Wels. Zwischen Empörung, Spott und Zoologie-Besserwisserei verschwimmen die Grenzen von Satire und Ernst.
Vor allem Empörung und Satire sind im Netz zu finden
Mit einem emotionalen Appell bringen vor allem Tierschützer die Perspektive des Welses auf den Punkt: Warum wird das Tier zum Opfer, obwohl es doch „sein“ Gewässer sei? Ein Posting, das Empathie einfordert.
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Mit bitterer Ironie kritisiert dieser Kommentar auf X das menschliche Anspruchsdenken gegenüber der Natur:
Ein Wels beißt im See … also logisch: erschießen!Wie jeder weiß, haben wilde Tiere gefälligst Baderegeln zu befolgen! Wenn der Mensch planschen will, hat die Natur stillzuhalten. Was bildet sich die Natur auch ein. #Brombachsee#SatireDesAlltags#Welspic.twitter.com/x4v2v62zsD — Kane (@BigKaneX) June 24, 2025
Ein anderer Nutzer bringt die Absurdität des Falls auf den Punkt – mit einem Satz, der das Geschehen am See wie einen bizarren Krimi erscheinen lässt:
Was wußte der #Wels vom #Brombachsee ? pic.twitter.com/ast4fmG7bA — Fella лупо #NAFO (@RALupo) June 23, 2025
Mit schwarzem Humor spielt auch dieser Nutzer auf die Schlagzeilen an – und stellt den Wels als Hauptfigur in einem Horrorfilm vor.
#Wels – demnächst in Ihrem Lichtspielhaus pic.twitter.com/bR6DudOOrF — Manuel Schneider (@tapferermanolo) June 23, 2025
Ironische und sarkastische Posts wie diese sind im Netz allgegenwärtig. Unter dem Beitrag kommentieren Nutzer etwa: „Ist das der Nachfolger vom weißen Hai vor 50 Jahren?“ oder „Hat sich schon jemand die Filmrechte gesichert?“
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Mit sarkastischem Übertreibungspotenzial fordert dieser Nutzer schärfere Grenzkontrollen an deutschen Gewässern – um die „Massenmigration“ der Welse zu stoppen. Ein humorvoller Seitenhieb auf politische Debatten, der den absurden Umgang mit dem Fisch in einen ganz anderen Kontext stellt.
Ich bin für stärkere Grenzkontrollen an allen deutschen Gewässern. An Seen, Tümpeln, Flüssen muss ENDLICH die Massenmigration von Welsen eingedämmt werden!!! ❌Beendet den #Wels-Wahnsinn!1!1!‼️‼️‼️ — Nicolas (@Lord_NicolasX) June 24, 2025
Was bleibt, ist ein Vorfall irgendwo zwischen Tierbegegnung, Polizeieinsatz und digitalem Theater. Ein lokales Ereignis, das Fragen zum Verhältnis von Mensch und Natur aufwirft.