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Zverev? Sinner? Djokovic? Fragen vor dem US- Open-Spektakel

Das letzte Grand-Slam-Turnier der Tennis-Saison beginnt. Alexander Zverev gibt vorher ein bedenkliches Bild ab. Er ist damit nicht der Einzige.

Zverev? Sinner? Djokovic? Fragen vor dem US- Open-Spektakel

Wie fit ist Alexander Zverev? So lautet eine der Fragen vor dem Start der US Open.

Von Kristina Puck, dpa

New York - Die ersten Sieger der US Open stehen schon fest - die Italiener Sara Errani und Andrea Vavassori sind die Champions des neu strukturierten Mixed-Wettbewerbs. So richtig los geht das letzte der vier Grand-Slam-Turniere der Tennis-Saison mit dem Auftakt der Einzel-Konkurrenzen. Diese beginnen erstmals bereits am Sonntag statt Montag. Das Wichtigste vor dem New Yorker Tennis-Spektakel: 

Worauf fiebern Tennis-Fans hin?

Auf ein mögliches drittes Grand-Slam-Finale der beiden dominierenden Superstars Jannik Sinner und Carlos Alcaraz in Serie. Sie sind als Nummer eins und zwei der Welt die großen Favoriten auf den Titel bei den Herren. Allerdings steht hinter der Fitness von Sinner - wie bei Alexander Zverev - ein dickes Fragezeichen. 

Im Finale von Cincinnati am Montag gab der Italiener gegen Alcaraz völlig erschöpft auf - beim Stande von 0:5. Reichen dem Vorjahressieger von New York ein paar Tage, um zu genesen? Die sieben vergangenen Grand-Slam-Titel teilten Sinner und sein spanischer Rivale Alcaraz unter sich auf. 

Unvergessen ist das epische Endspiel der French Open von Anfang Juni, in dem Alcaraz nach fünfeinhalb Stunden triumphierte. Im Juli machte es Sinner im Wimbledon-Finale weniger spannend. Und diesmal?

Wer sind die Favoritinnen?

Offener ist die Favoritenfrage bei den Damen. Die polnische Wimbledon-Siegerin Iga Swiatek präsentierte sich mit dem Titelgewinn in Cincinnati in starker Form. Die belarussische Weltranglisten-Erste Aryna Sabalenka mag den schnellen Hartplatz, wartet nach zwei Final-Niederlagen in Melbourne und Paris aber in diesem Jahr noch auf ihren ersten Grand-Slam-Titel. Amerikanische Fans dürfen auf French-Open-Siegerin Coco Gauff oder Australian-Open-Gewinnerin Madison Keys hoffen.

Wie stehen Zverevs Chancen auf den ersten Grand-Slam-Triumph?

Die Chancen scheinen gering. Fünf Jahre ist es her, dass Zverev in New York dicht dran war am großen Grand-Slam-Triumph, im Finale gegen den Österreicher Dominic Thiem aber doch noch scheiterte. Diesmal wäre ein erneuter Endspiel-Einzug überraschender als ein frühes Ausscheiden. In Wimbledon erlebte der Hamburger ein Erstrunden-Debakel, offenbarte dann mentale Probleme. Nun drängt sich bei ihm - wie bei Sinner - die Frage nach den Kräften auf. 

Im Halbfinale von Cincinnati streikte sein Körper, er konnte sich kaum bewegen. Auf den Mixed-Wettbewerb in New York verzichtete der 28-Jährige dennoch nicht, schied aber mit der Schweizerin Belinda Bencic in Runde eins aus.

Wie sind die weiteren deutschen Aussichten?

Düster. Abgesehen vom Weltranglisten-Dritten Zverev weckt - zumindest im Einzel - aus einem deutschen Rumpfaufgebot vorab kein deutscher Teilnehmer große Hoffnung, sich ins große Rampenlicht zu spielen. Allerdings: In Wimbledon überraschte zuletzt Laura Siegemund mit dem Erreichen des Viertelfinals, in Australien stand Eva Lys unerwartet in der Runde der besten 16. 

Kann Novak Djokovic den Grand-Slam-Rekord schaffen?

In New York kürte sich Novak Djokovic 2023 als damals 36-Jähriger zum ältesten US-Open-Sieger der Profi-Ära. Der serbische Topstar feierte Grand-Slam-Titel Nummer 24 - seinen bisher letzten. Die Jagd auf den 25. Triumph treibt den 38-Jährigen weiter an, um vor der Australierin Margaret Court (24) zum alleinigen Rekord-Titelträger aufzusteigen. Die Zweifel, dass er dies noch einmal schaffen kann, werden immer größer. 

Ohne Vorbereitungsturnier greift er nun wieder an. Seit seinem Halbfinal-Aus in Wimbledon - beeinträchtigt durch eine Oberschenkelverletzung - hat er kein Match bestritten.

Wie hoch ist das Preisgeld?

So hoch wie nie - und höher als bei jedem anderen Tennis-Turnier. Insgesamt 90 Millionen Dollar (77,3 Millionen Euro) können die Tennisprofis dieses Jahr verdienen. Wieder einmal ein Rekordpreisgeld. Um 20 Prozent wurde die Summe angehoben. Wer am 6. September bei den Damen und am 7. September bei den Herren triumphiert, erhält jeweils fünf Millionen Dollar (4,3 Millionen Euro). Vor einem Jahr waren es noch 3,6 Millionen Dollar. Schon für die erste Einzel-Runde gibt es 110.000 US-Dollar Preisgeld (rund 94.500 Euro).

Wo können deutsche Fans das Turnier schauen?

Kostenlos gibt es die US Open nicht zu sehen. Der Internetsender SporteuropeTV, zuvor Sportdeutschland.TV, besitzt seit 2023 die Übertragungsrechte. Der Pass für das komplette Turnier kostet bei dem Sender 20 Euro. Als Experte arbeitet dort unter anderem Boris Becker. Auch Sky zeigt das letzte Grand-Slam-Turnier des Jahres - und hat dafür eine Sublizenz erworben.

Zverev? Sinner? Djokovic? Fragen vor dem US- Open-Spektakel

Kann Jannik Sinner (l) sein körperliches Tief rechtzeitig überwinden? In Cincinnati gab er im Finale gegen Carlos Alcaraz (r) auf.

Zverev? Sinner? Djokovic? Fragen vor dem US- Open-Spektakel

Aryna Sabalenka liebkoste 2024 die New York-Trophäe - in dieser Saison wartet sie noch auf einen Grand-Slam-Triumph.

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Novak Djokovic läuft dem ersehnten 25. Grand-Slam-Titel hinterher.