Kino liegt technisch gut im Rennen

Der Murrhardter Gemeinderat ließ sich über den Betrieb der Murrlichtspiele im zurückliegenden Jahr informieren. Der Verein hat in ein neues Soundsystem investiert und mittlerweile können die Besucher auch ihre Karten online vorbestellen.

Kino liegt technisch gut im Rennen

Klein, fein und technisch in Schuss: Das Kommunale Kino, das für die Walterichstadt kein selbstverständliches Angebot ist. Foto: J. Fiedler

Von Christine Schick

MURRHARDT.. Im vergangenen Jahr hat sich der Betrieb im Kommunalen Kino positiv entwickelt, wie aus dem Bericht hervorgeht, den Thomas Zeeb vom Amt für Wirtschaft, Kultur und Tourismus erstellte. In der jüngsten Gemeinderatssitzung informierte Bürgermeister Armin Mößner über die wichtigsten Punkte.

2019 besuchten 5366 Zuschauer 386 Vorstellungen, im Durchschnitt also rund 14. Es gab 97 Kindervorstellungen mit etwas mehr als 1500 Besuchern, die ermäßigte Eintrittskarten erhielten. Erfreulich festzuhalten ist, dass über 300 Zuschauer mehr ins Kino gingen gegenüber 2018, als man 5043 Besucher in 416 Vorstellungen zählte. Erfolgreichste Filme 2019 waren „Der Junge muss an die frische Luft“, der über 400 Zuschauer in neun Vorstellungen anlockte, „Das perfekte Geheimnis“ mit 320 Zuschauern in zwölf Vorstellungen und „Leberkäsjunkie“ mit 222 Zuschauern in neun Vorstellungen.

Weiter gab es verschiedene Sonderveranstaltungen wie das Cafino, ein Nachmittag mit Kaffee und Kino in Kooperation mit dem Café am Klosterhof, oder den Weiberabend, Schul- und Kindergartenvorstellungen, Kooperationsvorführungen mit verschiedenen Partnern wie der Volkshochschule, dem Krankenpflegeverein und anderen. An zehn Tagen wurde die Klosterscheuer an andere Nutzer vermietet, die Gebühreneinnahmen betrugen 860 Euro. Die Bewirtschaftungskosten stiegen auf etwas über 6420 Euro an, 2018 lagen sie bei 4760 Euro.

In 2019 gab es einige Neuerungen: Das Cafino, das bisher viermal pro Jahr stattfand, gibt’s nun einmal pro Monat. Dieses erweiterte Angebot kommt gut an, daher soll es künftig so weitergeführt werden. Damit die Funktion des Gebäudes nach außen besser sichtbar ist, hat der Verein Kommunales Kino auf eigene Kosten in Absprache und mit Genehmigung der Stadtverwaltung am Eingangsbereich den Schriftzug „Kino“ und das Logo der Murrlichtspiele über dem Schaukasten anbringen lassen. Im Kinosaal hat der Kinoverein im Herbst 2019 ein neues Soundsystem Dolby 7.1 mit Surround-Lautsprecheranlage installiert. Dafür erhielt er einen Zuschuss in Höhe von 6072 Euro von der Filmförderungsanstalt (FFA), die im Juli eine Sonderförderung aus Bundesmitteln für Kinos im ländlichen Raum in Kommunen unter 25000 Einwohnern auflegte. Dem Förderantrag lag ein Angebot der Firma Kinoton zugrunde, von der 2013 auch der digitale Projektor gekauft worden war. Mitglieder des Kinovereins verlegten in Eigenleistung die Kabel und brachten die Lautsprecher an. Die erforderlichen Eigenmittel in Höhe von etwas über 1500 Euro konnte der Kinoverein aus eigenen Mitteln finanzieren.

Überdies hat der Kinoverein ein neues elektronisches Kassensystem geleast, das zum 1. Januar 2020 in Betrieb genommen wurde. Es erfüllt auch die Belegausgabepflicht. Da das System geleast wurde, ist gewährleistet, dass es immer in aktueller Version zur Verfügung steht. Die Eintritte sind nun mit Platzkarten verbunden, darum hat der Kinoverein alle Reihen und Kinositze nummeriert. Somit sind nun auch Online-Reservierungen über die Internetseite des Kinovereins möglich, wobei Reihe, Platz und Name im Kassenprogramm bei der jeweiligen Vorstellung direkt angezeigt werden.

„Ich liebe das Kommunale Kino“, bekannte Martin Stierand (MDAL/Die Grünen). Positiv aufgefallen sei ihm, dass die Besucherzahlen ziemlich konstant blieben, was auch dem guten Programmniveau, der Breite der Formate und Kooperationspartner zu verdanken sei. Lobenswert fand Stierand auch, dass der Kinoverein dafür Sorge trage, die Ausstattung immer auf aktuellem Stand zu halten, und dass das Sound- sowie Kassensystem erneuert wurden. Indes mache er sich Sorgen, dass das Kommunale Kino wegen der Coronakrise nun wohl etwa ein halbes Jahr lang ohne Besucher bleibe.