Klarer Sieg im Finale: Der SVA bleibt drin

Allmersbachs Landesliga-Fußballer machen mit dem 4:0 im Heimspiel gegen Schornbach den Klassenverbleib perfekt. Nach dem Abpfiff zeigt sich: Der Dreier war bitter nötig. Ein Remis hätte den Gang in die Relegation bedeutet, eine Schlappe sogar den Abstieg.

Klarer Sieg im Finale: Der SVA bleibt drin

Der SV Allmersbach bejubelte nach dem Schlusspfiff den Klassenverbleib.Foto: Alexander Becher

Von Timo Babic

Fünf Spiele in Serie hatten die SVA-Fußballer zuletzt nicht gewonnen, dabei nur ein mageres Pünktchen geholt. In einer eigentlich starken Runde eine Schwächephase zur Unzeit, die den Landesligisten aus dem Täle doch noch in die Gefahrenzone manövrierte. Man habe immer wieder die Möglichkeit gehabt, einen Haken hinter den Klassenverbleib zu setzen, aber „wir haben es einfach nicht hinbekommen“, blickt der Allmersbacher Trainer zurück. Vor dem Saisonfinale gegen Schornbach, in dem es um alles ging, war sich Johannes Stanke deshalb „nicht sicher, wie nervös die Mannschaft sein würde“. Die Sorge erwies sich als unbegründet, seine Schützlinge feierten gegen den damit abgestiegenen Rems-Murr-Rivalen Schornbach einen völlig verdienten 4:0-Heimsieg.

Den Blick auf die anderen Resultate hätte sich der SVA also sparen können, registriert wurden sie inmitten der ausgelassenen Freude aber doch. Und siehe da: Das Tälesteam hätte sich keinen Patzer leisten dürfen. Weil es in der Verbandsliga neben Neckarrems und Heimerdingen mit Crailsheim einen dritten Verein erwischte, der in die Landesliga Staffel 1 wandert, erhöhte sich dort die Zahl der Absteiger auf sieben und der Achtletzte muss in die Relegation. Weil mit Bietigheim, Leonberg/Eltingen und Schwaikheim auch die drei direkt hinter Allmersbach platzierten Teams siegten, wäre die Runde für den SVA bei einem Remis in die unkalkulierbare Verlängerung gegen einen Bezirksliga-Vizemeister gegangen. Eine Niederlage hätte gar den dritten Landesliga-Abstieg nach 1993 und 2019 bedeutet.

Marius Weller bringt den SVA mit dem 1:0 in die Erfolgsspur

Dass es so weit nicht kommen würde, hatte sich bereits nach zehn Minuten angedeutet. Max Scholzes Befreiungsschlag landete bei Marius Weller, der die Kugel zum 1:0 am Gästekeeper vorbeischob. Für den Stürmer war es der 26. Saisontreffer und zugleich so etwas wie sein Abschiedsgeschenk, denn der 20-Jährige geht zum Oberligisten TSG Backnang. Danach spielte sich das Geschehen hauptsächlich zwischen den Strafräumen ab. Schornbach hatte seine einzige nennenswerte Torchance nach einer halben Stunde. Eine Flanke von Timo Morawietz prallte vom Pfosten vor die Füße von Arda Cetinkaya, der aus kurzer Distanz zweimal versiebte. Die Hausherren probierten es immer wieder vergebens, Weller mit schnellem Umschaltspiel in Szene zu setzen.

Ein Foulelfmeter in der Nachspielzeit der ersten Hälfte bringt dem SVA das 2:0

Das 2:0 kam auf anderem Wege zustande. Niklas Schommer dribbelte in der Nachspielzeit der ersten Hälfte durch den TSV-Strafraum, wurde von Jakob Biedermann zu Fall gebracht und der Schiedsrichter zeigte auf den Punkt. Kim Schmidt nahm sich der Sache an, der SVA-Kapitän verwandelte den Foulelfmeter ohne Mühe. Trotz dieses Nackenschlages blieben die Gäste auch nach der Pause bemüht, aber eben weitestgehend harmlos. Auf der Gegenseite segelte Schommers Direktabnahme über den Kasten (64.), nach einer Flanke desselben Spielers prallte auch Wellers Schuss in der 66. Minute gegen den Fangzaun. Die endgültige Erlösung ließ auf sich warten, die Zwischenstände auf den anderen Plätzen erforderten weiterhin erhöhte Wachsamkeit. In der 83. Minute war’s aber so weit. SVA-Joker Mario Greiner machte nach Schommers toller Vorarbeit mit dem Abstauber zum 3:0 den Deckel drauf. In der Nachspielzeit schlug Schommer selbst noch zu, brachte den Ball nach einem langen Pass im langen Eck unter.

Vier Tore erzielt, aber der Trainer erfreute sich nicht zuletzt an der guten Abwehrarbeit. „Wir haben fast keine Chancen zugelassen, standen defensiv richtig stabil und haben die Konter gut genutzt“, sagte Stanke. Robin Rühles frühe Verletzung war für ihn der einzige Wermutstropfen, aber „ich hoffe, dass in drei bis vier Wochen, wenn es schon wieder losgeht, wir alle Mann wieder an Bord haben“. Dann bereitet sich der SVA zum ersten Mal in der Vereinshistorie auf die dritte Landesliga-Saison am Stück vor.

SV Allmersbach: Nieswandt – Ferber, Wehrsig (64. Teiko), Heißwolf, Theilacker – Robin Rühle (26. Schommer), Scholze, Nick Rühle, Schmidt – Weller (80. Suckut), Fuchslocher (73. Greiner).

TSV Schornbach: Mayer – Biedermann, Specht, Klasik, Rube (86. Romanello) – Morawietz, Hasert (81. Kuczynski), Müller (62. Kanapinn), Kowalski – Eißele, Cetinkaya.

Tore: 1:0 (10.) Weller, 2:0 (45.+1./FE) Schmidt, 3:0 (83.) Greiner, 4:0 (90.+1.) Schommer. – Schiedsrichter: Jenninger (Schechingen). – Zuschauer: 500.

Die gefallenen und die noch ausstehenden Entscheidungen in der Staffel 1 der Fußball-Landesliga

Aufsteiger Schon seit einer Weile stand Schwäbisch Hall in der Landesliga Staffel 1 als Meister fest, zum Abschluss gab es ein 4:1 gegen Öhringen. Die Bilanz: 27 Siege, 7 Remis und nur 2 Niederlagen, 88 Punkte und 94:32 Tore. Die Sportfreunde kehren damit nach vier Jahren Abstinenz in die Verbandsliga zurück.

Vizemeister Vor drei Jahren musste der FV Löchgau runter, nun geht es in der Relegation um den Wiederaufstieg. Mit dem 4:1 gegen Pflugfelden schoss sich das Team warm, am Mittwoch um 18 Uhr wartet in Marbach in der ersten Runde der FV Olympia Laupheim (Landesliga Staffel 4). Bei einem Sieg geht es am Sonntag gegen den TSV Oberensingen (Staffel 2) oder die Young Boys Reutlingen (Staffel 3) weiter. Der letzte Schritt wäre dann das Duell mit dem Verbandsliga-Siebtletzten FC Wangen.

Abstiegsrelegation Als Achtletzter nachzusitzen, ist für den SV Leonberg/Eltingen bitter. Auf seinen Gegner muss das Team noch warten, den machen ab Mittwoch (18 Uhr) die Bezirksliga-Zweiten unter sich aus. Der FSV Waiblingen (Rems-Murr) trifft in Runde eins in Neckarrems auf den FSV 08 Bietigheim-Bissingen II (Enz-Murr), zeitgleich messen sich die Aramäer Heilbronn (Unterland) und Tura Untermünkheim (Hohenlohe). Die jeweiligen Sieger ermitteln anschließend den Kontrahenten des Landesligisten.

Absteiger Weil Neckarrems, Heimerdingen und Crailsheim aus der Verbandsliga runtermüssen, erwischt es in der Landesliga Staffel 1 sieben Vereine. Schon vor dem Saisonfinale waren Öhringen, Sindringen/ Ernsbach, Leingarten und Kornwestheim nicht mehr zu retten. Hinzu kamen nun noch der TV Pflugfelden und zwei Rems-Murr-Teams: der TSV Schornbach und der TSV Schwaikheim, die jeweils vor sechs Jahren den Aufstieg geschafft hatten.