Kommentar: Ein möglicher Weg zum Frieden
Von Guido Bohsem
Donald Trump ist kein Politiker im herkömmlichen Sinne. Der US-Präsident entspricht nicht dem Bild eines demokratischen Führers, das die meisten Menschen in den westlichen Industriestaaten gewöhnt sind. Trump ist anders als die anderen Staats- und Regierungschefs dieser Nationen: unberechenbarer, autokratischer und launischer.
Der ukrainische Präsident Wolodymyr Selenskyj hat das zu spüren bekommen, die europäischen Verbündeten und auch der chinesische Konkurrent. Ist jetzt Wladimir Putin an der Reihe? Die Drohung, Tomahawk-Raketen an die Ukrainer zu liefern, hat ganz offenbar Wirkung gezeigt in Moskau. Es sieht so aus, als wolle Trump die gleiche Methode, mit der er Israel und die Hamas zu einem Waffenstillstand getrieben hat, nun anwenden, um in der Ukraine das gleiche zu bewerkstelligen. Sein Vorgehen wird von professionellen Diplomaten, Wissenschaftlern, Journalisten und Politikern belächelt. Doch das macht nichts. Sollte Trump am Ende Erfolg haben, wird keiner mehr danach fragen, wie er diesen Erfolg erreicht hat. Das Ergebnis zählt, sonst nichts.
Beide, Selenskyj und Putin, spüren den Druck der größten Wirtschaftsnation und mächtigsten Militärmacht der Welt. Beide haben sein Wohlwollen erlebt. Trump scheut sich nicht, ansatzlos von dem einen in den anderen Modus zu wechseln. Das macht ihn unberechenbar, vielleicht aber auch so wertvoll auf dem Weg zum Frieden.