Land unter in Murrhardt

Die Feuerwehr hatte am Montagabend in der Walterichstadt jede Menge zu tun. Nach einem Starkregen folgten 17 Einsätze. Neben zwei vollgelaufenen Unterführungen richtete das Wasser am Hofberg einigen Schaden an.

Land unter in Murrhardt

Die Bahnunterführung an der Berliner Straße ist in wenigen Minuten vollgelaufen. Die Fahrerin eines Minis bleibt zuvor stecken, kann sich aber aus dem Wagen retten. Foto: 7aktuell.de/Kevin Lermer

Von Christine Schick

Murrhardt. Murrhardt hat es im Rems-Murr-Kreis am Montagspätnachmittag und -abend in Bezug auf lokale Unwetter im Raum Stuttgart wohl mit am stärksten getroffen. In der Walterichstadt kamen zu massiven Schauern auch Phasen, in denen Hagel fiel. Bürgermeister Armin Mößner spricht von einem Starkregenereignis mit teilweise 50 Litern pro Quadratmeter – laut einzelner privater Regenmesser – aus einer sehr lokalen Gewitterzelle. „In den Nachbarorten Sulzbach an der Murr und Fornsbach hat es wohl nicht geregnet“, erläutert der Verwaltungschef.

Infolge der heftigen Regenfälle hatte die Freiwillige Feuerwehr Murrhardt einiges zu tun. Bei der Unterführung an der Berliner Straße hatte eine Frau mit ihrem Mini die Situation falsch eingeschätzt und war beim Passieren im Wasser stecken geblieben. „Die Unterführung hat sich dann auch binnen Minuten gefüllt“, berichtet Feuerwehrkommandant Stefan Krehan. Die Fahrerin konnte sich aus dem Wagen befreien, ihr sei nichts passiert. Die Einsatzkräfte unterstützten das örtliche Pumpwerk an der Unterführung mit eigenen Maschinen, um das Wasser schneller aus der Senke zu befördern. Auf Höhe der Bodelschwinghschule – ebenfalls an der Berliner Straße – war ein weiteres Auto manövrierunfähig geworden, auch in diesem Fall ist dem Fahrer nichts passiert, so Stefan Krehan. Zudem war die Bahnunterführung in der Robert-Franck-Straße kurzzeitig vollgelaufen.

Mit dem Wasser kam auch einiges Geröll den Hang heruntergeschossen

Die Feuerwehr wurde außerdem in die Gerhard-Hauptmann- sowie Justinus-Kerner-Straße gerufen, wo die Bewohnerinnen und Bewohner aber später selbst mit der Situation zurechtgekommen seien. Weitere Einsätze waren in der Nähe des Heinrich-von-Zügel-Gymnasiums und der Trauzenbachhalle, wo Wasser am Hang heruntergeschossen kam und mit ihm einiges Geröll, sowie im Harthaweg. Eindrücklich schildert Krehan den Einsatz am Oberen Hofberg, wo sich das Wasser durch den Wald seinen Weg suchte und sich in einer Art Wasserfall inklusive Gestein und weiterem Material auf die Straße ergossen und sie blockiert habe. In zwei Häusern dort habe es Wassereinbrüche mit einem Stand bis zu einem Meter gegeben, sodass auch dort die Feuerwehr mit ihren Pumpen gefragt war. Zudem gab es im Anschluss einiges aufzuräumen, wie Armin Mößner berichtet: „Mit Bauhof, Feuerwehr und tatkräftiger Unterstützung der Firma Schäf Städtereinigung mit der Kehrmaschine konnten wir bis zwei Uhr in der Nacht alle 17 bei der Leitstelle im Feuerwehrhaus aufgelaufenen Einzeleinsätze weitestgehend erledigen.“