Lichtskulpturen leuchten nicht mehr

Rössle, Wilhelma-Elefant und die anderen illuminierten Skulpturen kehren nicht zurück. Warum ist das so?

Lichtskulpturen leuchten nicht mehr

Damals hat sich das Stuttgart das noch geleistet: Im vergangenen Jahr strahlte das Rössle noch auf dem Stuttgarter Schlossplatz.

Von Theresa Schäfer

Stuttgart - Der Stuttgarter Schlossplatz strahlt in der Weihnachtszeit künftig weniger hell – Rössle, Wilhelma-Elefant oder Wasen-Riesenrad, die bisher im Dezember und bis zum Dreikönigstag am Neuen Schloss leuchteten, sind Geschichte. Denn die Stadt muss sparen – und auch die fünf Lichtskulpturen stehen auf der Streichliste. Der Gemeinderatsbeschluss steht noch aus, aber zusammen mit dem Entwurf zum Doppelhaushalt 2026/27 hat die Stadt Vorschläge für Sparmaßnahmen veröffentlicht, die den Haushalt konsolidieren sollen. Darauf – mit jeweils 200 000 Euro Einsparpotenzial in den Jahren 2026 und 2027 – stehen auch die Glanzlichter. Wie Armin Dellnitz, Geschäftsführer der Stuttgart-Marketing GmbH, unserer Zeitung bestätigte, werden sie schon in diesem Jahr nicht mehr aufgebaut. Die Entscheidung dazu sei vor Kurzem gefallen.

2024 haben die Glanzlichter laut Stuttgart-Marketing rund 400 000 Euro gekostet. Unter dem Schlagwort sind mehrere Beleuchtungskonzepte zusammengefasst, die in der Weihnachtszeit die Stuttgarter Innenstadt mit rund 460 000 LED-Lichtern erhellen sollen: „Die Glanzlichter setzen sich zusammen aus der Illumination der Königstraße, der Schulstraße sowie des Schlossplatzes“, erklärt Dellnitz und stellt klar: „Die Einsparungen wirken sich nur auf den Schlossplatz mit seinen Lichtfiguren aus.“ Die Platanen auf der Königstraße bekommen beispielsweise ihren Lichterkettenschmuck.

Die bis zu acht Meter hohen Installationen, die 2018 zum ersten Mal aufgestellt wurden, symbolisierten ein paar der wichtigsten touristischen Wahrzeichen der Stadt: Ein Mercedes 300 SL und ein Porsche 911 stehen für die beiden Stuttgarter Automobilmuseen, der Elefant für die Wilhelma und das Riesenrad für den Cannstatter Wasen. Das Rössle steigt auch auf dem Stuttgarter Stadtwappen. Sie sollten den Schlossplatz ein bisschen heller und freundlicher machen, wenn ums Eck der Winterzauber und der Weihnachtsmarkt stattfinden.

„Die Lichtfiguren auf dem Schlossplatz bildeten in den vergangen Jahren eine wertvolle Ergänzung zum Weihnachtsmarkt. Dass dieses Angebot ab 2025 nicht mehr vorgehalten werden kann, ist eine Folge der aktuellen Haushaltssituation der Stadt“, sagt Armin Dellnitz. „Wir bedauern das natürlich, haben aber Verständnis für die Notwendigkeit, Prioritäten zu setzen.“

Schon 2024 sind vier weitere Lichtskulpturen nicht mehr dabei gewesen: Darunter ein Vierteleglas, die Grabkapelle oder der Fernsehturm. Der Südwestrundfunk, der Bürgerverein Pro Stuttgart und die Staatlichen Schlösser und Gärten Baden-Württemberg hatten sich damals entschlossen, die Installationen nicht mehr aufzubauen.

Bei der City-Initiative Stuttgart bedauert man, dass die Leuchtskulpturen verschwinden. Sie seien „ein Magnet“ für Besucher gewesen. Andererseits hat man bei dem Verein, der die Interessen der Gewerbebetriebe in der Stuttgarter Innenstadt vertritt, auch Verständnis für die Sparzwänge der Stadt. Der Geschäftsführer der Stuttgart-Marketing GmbH schließt nicht aus, dass die Leuchtskulpturen irgendwann an die Jubiläumssäule zurückkehren: „Auf alle Zeit gestrichen sind sie sicher nicht.“