Nach dem Aus der Moderatorin Julia Ruhs beim NDR fordert CDU-Politiker Carsten Linnemann finanzielle Folgen für den ÖRR. Die Hintergründe.
Nach dem Rauswurf von Julia Ruhs beim NDR fordert CDU-Generalsekretär Carsten Linnemann Konsequenzen.
Von red/afp
CDU-Generalsekretär Carsten Linnemann hat mit scharfer Kritik auf das Aus der als dezidiert konservativ auftretenden Moderatorin Julia Ruhs beim Norddeutschen Rundfunk (NDR) für das Magazin "Klar" reagiert und finanzielle Konsequenzen bei den öffentlich-rechtlichen Sendern gefordert. "Das ist ein neuer Tiefpunkt in Sachen Debattenkultur in Deutschland", sagte Linnemann am Donnerstag im Fernsehsender Welt. Es sei "bitter", wenn im öffentlich-rechtlichen Rundfunk Mitarbeiter ausgeschlossen werden, wenn sie als zu konservativ eingestuft würden.
"Das ist ein Tiefpunkt, und Konsequenzen müssen meines Erachtens folgen", sagte Linnemann. Der CDU-Generalsekretär forderte finanzielle Folgen als Konsequenz. "Ich finde, man muss jetzt beispielsweise klar sagen, wir frieren die Gebühren auf dem jetzigen Niveau bis auf Weiteres ein, damit endlich Druck entsteht, damit Reformen passieren", sagte er.
Ruhs bleibt weiter für den BR tätig
"Klar" lief bislang mit drei Folgen mit Ruhs als Moderatorin und soll im kommenden Jahr fortgesetzt werden. Der NDR teilte am Mittwoch aber mit, dass Ruhs beim gemeinsam mit dem Bayerischen Rundfunk (BR) produzierten Magazin nicht mehr die NDR-Folgen moderieren wird. Für den BR bleibt sie aber weiter tätig. Ruhs selbst äußerte sich "fassungslos" über die Entscheidung und stellte dem NDR ein "Armutszeugnis" aus.
Laut Welt soll es unter den NDR-Mitarbeitern Proteste gegen Ruhs wegen der bisherigen "Klar"-Folgen gegeben haben. Etwa 250 Mitarbeiter sollen sich in einem Schreiben von ihr distanziert haben. Insbesondere eine "Klar"-Folge zur Migration wurde sehr kontrovers diskutiert.