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Macron rügt Facebook wegen Fake-Video über Staatsstreich

Ein Fake-Video über einen angeblichen Staatsstreich sorgt für Wirbel: Macron kritisiert Facebook scharf und fordert strengere Regeln für den Umgang mit Falschinformationen.

Macron rügt Facebook wegen Fake-Video über Staatsstreich

Macron will, dass Fake-Konten schneller aus sozialen Netzwerken entfernt werden (Archivbild).

Von dpa

Marseille - Frankreichs Präsident Emmanuel Macron hat Facebook wegen eines Fake-Videos über einen angeblichen Staatsstreich in Frankreich hart angegangen. Das Online-Netzwerk habe sich auf Bitten des Élysée-Palasts schlicht geweigert, das zwölf Millionen mal angeklickte Video zu entfernen, sagte Macron in Marseille. Zur Begründung habe das US-Unternehmen mitgeteilt, das Video verstoße nicht gegen die Nutzungsbedingungen. Zu sehen ist eine angebliche Journalistin neben dem Élysée-Palast, die fälschlicherweise berichtet, ein Oberst habe die Macht übernommen.

"Sie pfeifen auf die Ausgewogenheit" 

"Ich bin für eine freie, offene Debatte, aber diese Leute machen sich über uns lustig", sagte Macron mit Blick auf die Plattform. "Sie pfeifen auf die Ausgewogenheit öffentlicher Debatten, sie pfeifen auf die Souveränität der Demokratien und bringen uns damit in Gefahr." Nötig sei eine Gesetzgebung auf französischer und europäischer Ebene zum Entfernen, "wenn es offensichtlich falsche Inhalte gibt, die durch destabilisierende Falschinformationen eine Gefahr für die Öffentlichkeit darstellen".

Zu dem Fake-Video über einen Staatsstreich habe sich am Sonntag sogar ein afrikanischer Staatschef bei ihm gemeldet, sagte Macron. "Er sagt zu mir: Lieber Präsident, was ist bei Ihnen los? Ich mache mir große Sorgen."

Macron: Fake-Konten schneller löschen

Macron sagte, grundsätzlich müsse von den Plattformen verlangt werden, dass hinter jedem Konto eine natürliche Person stehe und nicht möglicherweise ein Fake-Konto oder ein Troll, denn das verfälsche alles. Die Plattformen müssten Transparenz über Algorithmen schaffen und Konten, über die offensichtlich Einflussnahme auf das öffentliche Leben betrieben werde, müssten viel schneller gelöscht werden können.