Sohn von Norwegens Kronprinzessin

Marius Borg Hoiby wegen mehrfacher Vergewaltigung angeklagt

Der Sohn von Norwegens Kronprinzessin Mette-Marit ist wegen vierfacher Vergewaltigung angeklagt worden. Zudem würden Marius Borg Hoiby weitere 28 Straftaten vorgeworfen.

Marius Borg Hoiby wegen mehrfacher Vergewaltigung angeklagt

Gegen Marius Borg Hoiby, den Sohn von Mette-Marits, ist Anklage erhoben worden. (Archivbild)

Von red/AFP

Schock für das norwegische Königshaus: Der Sohn von Kronprinzessin Mette-Marit ist wegen vierfacher Vergewaltigung angeklagt worden. Zudem würden Marius Borg Hoiby weitere 28 Straftaten vorgeworfen, darunter tätliche Angriffe, erklärte am Montag die Staatsanwaltschaft. Dem 28-Jährigen drohen bis zu zehn Jahre Haft.

Neben den vier Vergewaltigungen werden Hoiby unter anderem auch häusliche Gewalt, Freiheitsberaubung, Vandalismus und Verstöße gegen ein Kontaktverbot vorgeworfen, wie Generalstaatsanwalt Sturla Henriksbo mitteilte. Zudem habe er laut Anklage die Genitalien von Frauen ohne ihr Wissen oder ihre Einwilligung gefilmt.

Es handle sich um schwere Taten, die bleibende Narben hinterlassen haben

Die Höchststrafe für die in der Anklage genannten Straftaten sei „eine Gefängnisstrafe von bis zu zehn Jahren“, sagte Henriksbo. Es gehe um „sehr schwere Taten, die bleibende Narben hinterlassen und Leben zerstören können“.

Hoiby ist der Sohn von Mette-Marit, der Frau von Norwegens Kronprinz Haakon. Die beiden hatten 2001 geheiratet, Hoiby stammt aus einer früheren Beziehung Mette-Marits. Er wuchs zusammen mit den beiden gemeinsamen Kindern des Kronprinzenpaares - Prinzessin Ingrid Alexandra und Prinz Sverre Magnus - auf. Anders als seine Halbgeschwister bekleidet Hoiby keine offizielle Funktion im norwegischen Königshaus.

„Die Tatsache, dass Marius Borg Hoiby ein Mitglied der königlichen Familie ist, darf natürlich nicht bedeuten, dass er nachsichtiger oder härter behandelt werden sollte, als wenn andere ähnliche Taten begangen hätten“, betonte Generalstaatsanwalt Henriksbo.

Seinen Angaben zufolge soll der Angeklagte die ihm zur Last gelegten vier Vergewaltigungen in den Jahren 2018, 2023 und 2024 begangen haben - dabei die letzte, nachdem bereits offizielle Ermittlungen gegen ihn eingeleitet worden waren.

Eine Woche in Untersuchungshaft

Hoiby war vor einem Jahr in Oslo wegen mutmaßlicher Körperverletzung und Sachbeschädigung in der Wohnung seiner damaligen Freundin festgenommen worden. Er gestand, die Frau „unter dem Einfluss von Alkohol und Kokain“ körperlich angegriffen und Gegenstände in ihrer Wohnung zerstört zu haben. Im Zuge der Ermittlungen kamen zahlreiche weitere Vorwürfe gegen ihn auf.

Der Skandal um Hoiby versetzte der norwegischen Monarchie einen schweren Schlag. Nach Bekanntwerden der Vergewaltigungsvorwürfe hatte er eine Woche in Untersuchungshaft verbracht, anschließend machte er Berichten zufolge einen Drogenentzug in London.