Norwegische Kronprinzessin: Lungenfibrose

Mette-Marit braucht eine neue Lunge

Mit ihrem strahlenden Auftreten und ihrer unaufdringlichen Art hat sich Kronprinzessin Mette-Marit in die Herzen vieler Norweger gespielt. Doch die 52-Jährige leidet an einer Lungenfibrose. Wir erklären, um was es dabei handelt und wie die Therapieaussichten sind.

Mette-Marit braucht eine neue Lunge

Am 19. August war die norwegische Kronprinzessin Mette-Marit 50 Jahre alt geworden.

Von Markus Brauer/dpa

Die norwegische Kronprinzessin Mette-Marit muss sich einer Lungentransplantation unterziehen. Das teilte der norwegische Hof mit. Demnach habe sich der Zustand der Kronprinzessin aufgrund ihrer chronischen Lungenkrankheit in den vergangenen Monaten so sehr verschlechtert, dass die Operation der nächste notwendige Schritt sei.

Wann die 52-Jährige auf die Warteliste für die Lungentransplantation gesetzt werde, stehe noch nicht fest, sagte der Arzt der Kronprinzessin, Are Martin Holm.

Mette-Marits Diagnose: Lungenfibrose

„Ich hatte immer gehofft, dass wir die Krankheit mit Medikamenten in Schach halten können“, erklärte Mette-Marit in einem Interview mit dem Fernsehsender NRK. Jetzt habe sich ihr Zustand aber schneller verschlechtert, als sie und ihre Ärzte gehofft hatten.

Bei Mette-Marit war vor sieben Jahren eine seltene Form der Lungenfibrose festgestellt worden. Sie selbst hatte die Erkrankung im Oktober 2018 öffentlich gemacht. Dabei handelt es sich um eine chronische Lungenkrankheit. Dabei wird die Lunge durch eine Entzündung des Bindegewebes angegriffen. Betroffene leiden häufig unter Kurzatmigkeit, Husten und Atemnot. Deswegen musste die Kronprinzessin immer wieder offizielle Termine absagen.

Was geschieht bei einer Lungenfibrose?

 

 

Bei einer Lungenfibrose wird die Lunge durch chronische Entzündungen des Bindegewebes angegriffen. Das Gewebe vernarbt schließlich. Als Folge kann der Sauerstoff schlechter in die Blutgefäße gelangen, was zu einer eingeschränkten Sauerstoffaufnahme führt.

Die Lunge verliert außerdem ihre Dehnbarkeit und versteift. Patienten leiden unter Kurzatmigkeit, Husten und Atemnot. Es ist eine sehr schwere Krankheit, die tödlich enden kann. Lungenfibrose ist nicht heilbar, der Fortschritt kann bei rechtzeitiger Entdeckung aber verlangsamt werden.

Welche Erkrankungen umfasst die Lungenfibrose?

 

 

Lungenfibrose ist ein Sammelbegriff für über 200 verschiedene Lungenerkrankungen, die teils sehr selten sind. Etwa drei bis neun von 100 000 Einwohnern leiden an einer so genannten idiopathischen Lungenfibrose – also einer Erkrankung ohne erkennbare Ursachen. Der Name Fibrose kommt vom „fibra“, Faser.

Nach Angaben von Lungenfachärzten ist allen Lungenfibrosen gemeinsam, dass es zu chronischen Entzündungen des Lungenbindegewebes kommt. Dabei sind auch die feinen Wände der Lungenbläschen betroffen. Diesen Vorgang nennt man auch Fibrosierung.

Wie verläuft eine Lungenfibrose?

Im Verlauf der Fibrose wird das entzündete Lungengewebe in Bindegewebe umgebaut. Die Folge: Es kommt zu einer krankhaften Vermehrung des Bindegewebes zwischen den Lungenbläschen und den sie umgebenden Blutgefäßen, das dann verhärtet und vernarbt.

Dies wiederum führt zu Funktionseinschränkung der Lunge, so dass der Sauerstoff schlechter in die Blutgefäße gelangen kann und zu einer eingeschränkten Sauerstoffaufnahme führt. Im Klartext: Der Betroffene bekommt schlechter Luft.

Was ist der Unterschied zu einem Lungenemphysem?

Die Lungenfibrose ist das Gegenteil eines Lungenemphysems. Bei der Fibrose hat man Probleme mit dem Einatmen. Die Atmung ist oberflächlich und schnell. Beim Lungenemphysem ist hingegen das Ausatmen erschwert.

Weil die Lungenfunktion gestört ist, kommt es zu Atemnot, die zunächst nur bei körperlicher Belastung auftritt. Bei fortgeschrittener Erkrankung ist das dann auch im Ruhezustand der Fall, was den Alltag massiv einschränkt. Mit fortschreitender Erkrankung kommt es zu Atemstörungen, Atemnot und trockenem Reizhusten.

Kann eine Lungenfibrose geheilt werden?

Eine Lungenfibrose kann nicht geheilt werden, weil sich das vernarbte Lungengewebe nicht mehr regeneriert. Ärzte können das Fortschreiten der Erkrankung lediglich verzögern und im besten Fall stoppen. Je früher die Schädigung aufhört und je früher die Behandlung einsetzt, umso besser sind die Aussichten für den Patienten.