Der Sächsische Flüchtlingsrat macht regelmäßig fragwürdige Abschiebungen abgelehnter Asylbewerber öffentlich. Eine georgische Familie wurde getrennt, obwohl der Vater auf der Intensivstation liegt.
Der Sächsische Flüchtlingsrat sieht kein gutes Klima für Migranten im Freistaat (Symbolfoto).
Von red/dpa
Der Sächsische Flüchtlingsrat sieht kein gutes Klima für Migranten im Freistaat. „Die migrationsfeindliche Grundstimmung in Sachsen überträgt sich immer mehr auf das Handeln von Behörden“, erklärte Vereinssprecher Dave Schmidtke und bezog sich dabei auf eine Abschiebung, bei der eine Familie aus Georgien getrennt wurde. Der Rechtsruck dürfe keinen Einfluss auf Behörden haben. Das Grundgesetz stelle gerade Familien unter einen besonderen Schutz.
Nach Angaben des Flüchtlingsrates war am vergangenen Donnerstag eine georgische Familie bei der Abschiebung getrennt worden. Während der Familienvater schwer erkrankt auf einer Intensivstation gelegen habe, seien die Mutter und zwei Kinder in ihr Heimatland abgeschoben worden - entgegen medizinischer Empfehlungen. Denn der ältere Sohn befinde sich nach einer schweren Brandverletzung ebenfalls im Dresdner Uniklinikum in ambulanter Behandlung.
Schmidtke erinnerte daran, dass sich Sachsen selbst einen „Leitfaden Rückführungspraxis“ gab, der insbesondere die nächtliche Trennung von Familien verhindern sollte. Doch genau das sei geschehen: „Hier wurde eine Familie auseinandergerissen, obwohl der Vater um seine Gesundheit kämpfte und der Sohn dringend weiter behandelt werden muss. Das ist eine gezielte Familientrennung und eine Missachtung des Leitfadens mit Ansage.“ Der Flüchtlingsrat forderte die sofortige Rückholung der Familie.