Olympia

Mihambo und Weber kämpfen um Medaillen – Debüt für „Löwen“

Vor den Finals für Malaika Mihambo und Julian Weber erfüllt sich Kugelstoßerin Yemisi Ogunleye einen Traum. Bei Hallen-WM und EM jubelte sie über Medaillen – nun auch in Paris?

Mihambo und Weber kämpfen um Medaillen – Debüt für „Löwen“

Im Vorkampf übertraf Malaike Mihambo die erforderlichen 6,75 Metern um elf Zentimeter – allerdings erst im letzten Versuch.

Von dpa/Michael Bosch

Malaika Mihambo ist einer der Superstars im deutschen Team bei den Olympischen Spielen. Die Gesangseinlage von Kugelstoßerin Yemisi Ogunleye mit der Weitsprung-Olympiasiegerin schuf vor der Olympia-Premiere und Goldkampf noch einmal eine besondere Atmosphäre. Auf einer Treppe im olympischen Dorf saßen die beiden Leichtathletinnen und sangen, während Mihambo-Trainer Ulli Knapp vor dem ersten Start seiner Sportlerin auf der Gitarre begleitete. Das Trio genoss den Moment.

Ins Finale hatte sich die 30-jährige Mihambo gezittert – die Bahn und der Absprung machten Probleme. Am Ende reichte es knapp. Der Endkampf im Weitsprung startet an diesem Donnerstag, 8. August, um 20 Uhr. Speerwerfer Julian Weber hat bei seinem Wettkampf 25 Minuten später ebenfalls gute Medaillen-Aussichten. Vor den beiden Kapitänen des Teams steht die 25-jährige Ogunleye am Vormittag in der Qualifikation auf der größten Leichtathletik-Bühne. „Meine ersten Olympischen Spiele. Einfach der Gedanke rührt mich extrem“, sagte die Mannheimerin. „Ich weiß, dass ich an dem Tag in guter Form sein und gut performen werde.“ 

Mihambo: „Ich weißt nicht, wie es mir im Finale gehen wird“

Gerne erinnert sie sich daran, wie sie als Kind vor dem Fernseher saß und Olympia verfolgte. „Am liebsten habe ich Turnen geschaut, weil ich als kleines Mädchen geturnt habe. Bei der Leichtathletik war Staffellauf immer das Beste oder Wurfdisziplinen mit starken Frauen und starken Männern“, sagte Ogunleye. „Eigentlich hat mich alles immer wieder begeistert.“

Mit der Bestweite von 20,19 Metern, gestoßen bei WM-Silber in diesem Jahr in der Halle, ist Ogunleye weltweit die Nummer drei. Sie möchte sich in Saint-Denis „weit vorne platzieren“. Bei dem couragierten WM-Auftritt und bei der EM vor zwei Monaten in Rom, als sie schwer in den Wettkampf kam und am Ende Bronze mit 18,62 Metern gewann, demonstrierte sie internationale Klasse. „Das war einer meiner stärksten Wettkämpfe“, sagte sie. „Ich kann kämpfen wie ein Löwe, wenn es drauf ankommt.“

Das hat auch Mihambo schon oft bewiesen. Sorgen bereitet allerdings die Corona-Infektion, die sie sich bei ihrem EM-Triumph in Rom eingefangen hatte. Die ehemalige Weltmeisterin muss bei ihren Interviews in Paris immer wieder husten. "Ich weiß nicht, wie es mir im Finale gehen wird, ob ich da schon wieder voll fit bin und ob ich sechs Sprünge machen kann", sagte Mihambo.

        Sieh dir diesen Beitrag auf Instagram an                       Ein Beitrag geteilt von Ulrich Knapp (@ulliknapp)

Im Stade de France würde ein einziger Fabelsprung  reichen.. Wie man große Olympia-Prüfungen besteht, wissen Knapp und Mihambo bestens. Beide setzen auch auf Musik in den richtigen Momenten. Ogunleye, die bei der WM in Budapest im vorigen Jahr singend durch die Stadiongänge lief, gefällt das.

„Die Magie der Musik erfüllt die Luft, während wir uns auf Olympia vorbereiten“, schrieb Knapp zu dem geposteten Beitrag. Mit jeder Note, die man singe, lege man den Grundstein für olympische Träume. Ogunleye erfüllt sich einen dieser Träume mit ihrem Sommerspiel-Start.

Olympia-Highlights heute aus deutscher Sicht:

Wer überträgt Weitsprung mit Malaika Mihambo? (TV, Live-Stream)

An diesem Donnerstag überträgt die ARD aus Paris – auch das Weitsprungfinale der Frauen. Eurosport zeigt die Wettkämpfe ebenfalls, die Live-Übertragungen gehen bis 23.30 Uhr. Zudem sind die Wettbewerbe in Einzelstreams auf sportschau.de, zdf.de/sport und der Plattform Discovery+ zu sehen.