Moderne Rettungswache ist geplant

Notarztstandort auf dem Straßenmeisterei-Areal wird im Herbst eingerichtet – Mitgliederversammlung des DRK-Ortsvereins

Moderne Rettungswache ist geplant

Mitgliederversammlung des DRK-Ortsvereins Murrhardt mit Ehrungen (von links): Kreisgeschäftsführer Sven Knödler, Thomas Hofmann, Bereitschaftsleiter Philipp Wolff, Fabienne Winkler, Vorsitzender Armin Mößner, neuer Jugendleiter Damian Kuroczik, neue Juniorleiterin Leonie Winkler, stellvertretender Vorsitzender Simon Braun und die bisherige Jugendleiterin Heike Strobel. Foto: E. Klaper

Von Elisabeth Klaper

MURRHARDT. Ein „Quantensprung“, der die rettungsdienstliche Versorgung der Einwohner der Walterichstadt und im Oberen Murrtal erheblich verbessert, ist die Einrichtung eines Notarztstandorts. Dies verdeutlichte Bürgermeister Armin Mößner, zugleich Vorsitzender des DRK-Ortsvereins, bei der Mitgliederversammlung im Feuerwehrhaus.

Der Notarztstandort soll ab Oktober eingerichtet werden. Zunächst habe man dafür die Räume des Ortsvereins in der Rettungswache vorgesehen, berichtete Mößner. Doch wäre dies schwierig zu realisieren gewesen, zumal der Ortsverein kurzfristig ein neues Domizil benötigt hätte. Etwa zeitgleich habe aber der Kreis die Straßenmeisterei beim Teilort Harbach zum Stützpunkt reduziert, wodurch dort Räume frei werden. Darum habe man das Thema bei gemeinsamen Gesprächen von Stadtverwaltung und Ortsverein mit Vertretern des Kreises und DRK-Kreisverbands konstruktiv geprüft und eine gute Lösung gefunden: „Der Ortsverein kann in der Rettungswache bleiben, der Notarzt kommt ins Zentrum des Oberen Murrtals aufs Grundstück der Straßenmeisterei.“ Von dort aus könne er die umliegenden Kommunen gut erreichen, so der Vorsitzende. Zukunftsziel sei nun, „eine neue, moderne Rettungswache Oberes Murrtal als Neubau für den Notarzt und Rettungsdienst“ auf dem Straßenmeisterei-Areal zu schaffen, da die bestehende „nicht mehr zeitgemäß“ sei. Auch sollen vor allem junge Leute als Mitglieder für den Ortsverein gewonnen werden.

Im Rahmen der kreisweiten Aktion „Kampf dem Herztod“ sind bereits zwei Defibrillatoren bei der Festhalle und im Eingangsbereich der Volksbank installiert, weitere sind bei den Gemeindehallen in Fornsbach und Kirchenkirnberg geplant. Die Kirchenkirnberger Vereine haben dafür laut Mößner bereits Spenden zugesagt, nun hoffe man, dass auch die Fornsbacher Vereine das Projekt finanziell unterstützen. Nun gelten auch neue Verrechnungssätze für sanitätsdienstliche Leistungen des DRK: 10 Euro für Fachdiensthelfer und 15 Euro pro Rettungshelfer und Stunde (bisher einheitlich 6 Euro).

„Was Sie hier in Murrhardt alles leisten, ist vorbildhaft“, würdigte Sven Knödler, Geschäftsführer des DRK-Kreisverbands, das vielfältige Aufgabenspektrum des DRK-Ortsvereins. Dabei hob er besonders die Helfer vor Ort und die Aktion „Kampf dem Herztod“ hervor. Darum habe der Rems-Murr-Kreis eine erheblich bessere Ersthelferquote als andere Landkreise. „Wir geben jeden Tag das Beste, um die Hilfsfristen einzuhalten“, betonte Knödler. Die Suche nach einem geeigneten Notarztstandort „war nicht einfach“, doch habe man in offenem Gespräch eine gute Lösung gefunden, so der Kreisgeschäftsführer, der den Ortsvereinsmitgliedern für ihr Engagement und ihre Unterstützung dankte.

Die Infusion und Intubation in Theorie und Praxis war laut Jugendleiterin Heike Strobel Schwerpunktthema beim Jugendrotkreuz (JRK). Zudem bekamen die zehn Aktiven auch Einblick in die Arbeit der Bereitschaft. In ihrer rund sechsjährigen Amtszeit bis Dezember 2018 baute Strobel mit großem Einsatz und Erfolg die Kinder- und Jugendarbeit im Ortsverein auf. „Es war mir eine große Freude, die Jugendrotkreuzmitglieder zu begleiten“, betonte sie. Diese wählten unisono zwei ihrer Schützlinge, Leonie Winkler und Damian Kuroczik, zu ihren Nachfolgern, und die Versammlung bestätigte geschlossen deren Wahl.

2018 leisteten die 19 Bereitschaftsmitglieder, zwei weniger als im Vorjahr, insgesamt 2320 Einsatzstunden (über 3000 im Jahr 2017) bei 35 Sanitätswachdiensten, zwei Einsätzen und zwei Blutspendeaktionen, resümierte Bereitschaftsleiter Philipp Wolff. Hinzu kamen 54 Einsätze der Helfer vor Ort, von denen er selbst zwei leistete, 47 die Kameraden aus Sulzbach und fünf jene aus Althütte. Wolff bildete im Rahmen der Breitenausbildung 174 Personen in neun Erste-Hilfe- und sechs Fortbildungskursen aus, so die Verantwortliche Akberet Zianos.

Zügig arbeitete die Versammlung die Formalien ab: Einmütig stellte sie die von Schatzmeister Matthias Müller vorgestellte Jahresrechnung für 2018 fest. Der erzielte Überschuss geht in die Rücklage für Neuanschaffungen. Auch die von Kassenprüfer Thomas Fegert beantragte Entlastung erfolgte einstimmig.

Außerdem nahm das Vorstandsteam einige Ehrungen aktiver Mitglieder vor, die verschiedene Auszeichnungsspangen, Urkunden und kleine Geschenke bekamen. Seit 35 Jahren setzen sich Thomas Hofmann, seit 15 Jahren Schriftführerin Nicole Stoephasius und Fred Maurer tatkräftig für den Ortsverein ein. Dort engagiert sich seit fünf Jahren auch eine ganze Familie: das Ehepaar Natascha und Michael Winkler, ebenso ihre Kinder, die Jugendrotkreuzmitglieder Fabienne, Leonie und Mika Winkler.