Mittelfranken

Motiv für Auftragsmord in Ansbach bleibt unklar

Ein Manager wird vor seinem Haus brutal attackiert und überlebt nur knapp. Was kann er vor Gericht dazu sagen?

Motiv für Auftragsmord in Ansbach bleibt unklar

Die Staatsanwaltschaft geht von einem Auftragsmord aus. (Achrivbild)

Von red/dpa

Die Hintergründe für einen versuchten Auftragsmord in Mittelfranken sind auch am zweiten Prozesstag vor dem Landgericht in Ansbach im Dunklen geblieben. Er habe weder privat noch anderswo Feinde, sagte das Opfer des Angriffs, ein heute 41-Jähriger, aus.

Wegen des Mordversuchs ist ein 26 Jahre alter Türke vor dem Landgericht in Ansbach angeklagt. Zuletzt hatte dieser im Breisgau gewohnt. Er soll sein Opfer am Morgen des 6. Februar 2025 in einem Wohngebiet in Heilsbronn (Landkreis Ansbach) mit einem Messer angegriffen und lebensgefährlich verletzt haben.

Ist das Motiv in der Textilbranche zu suchen?

Die Staatsanwaltschaft geht von einem Auftragsmord aus. Die Ermittler vermuten, dass es mit der Arbeit des Opfers zu tun hat. Dieser ist ein führender Manager eines Sportbekleidungsherstellers in Ansbach, der unter anderem in der Türkei produziert und dort auch eine Zweigstelle hat.

Als er am Tattag aus dem Haus gekommen sei, sei ihm der fremde Mann auf der Straße schon verdächtig vorgekommen, erzählte der 41-Jährige vor Gericht. Dieser habe ihn dann unter dem Vorwand angesprochen, er wolle mehr Informationen über eine Wohnung bekommen, die angeblich zur Vermietung stehe.

Opfer konnte Wunden zudrücken

Wenige Sekunden später sei die Attacke gekommen, sagte der 41-Jährige. Alles sei sehr schnell gegangen. Erst als der Angreifer weggerannt sei, habe er das Blut spritzen sehen.

Der Verletzte konnte nach dem Angriff noch die Polizei rufen und die stark blutenden Wunden zudrücken, wie er vor Gericht schilderte. Während er auf den Krankenwagen gewartet habe, habe er gedacht, er werde sterben. „Ich dachte, das war’s.“ Eine Operation rettete später sein Leben.

Das Landgericht hat für den Prozess zwei weitere Verhandlungstage geplant. Ein Urteil könnte die Kammer demnach am 11. Dezember verkünden.