Russische Biker

Nationalistische „Nachtwölfe“ fahren durch Berlin

Eine Gruppe nationalistischer russischer Biker will sowjetische Ehrenmale in Berlin ansteuern. Die Polizei kündigt an, sie durch die Stadt zu begleiten.

Nationalistische „Nachtwölfe“ fahren durch Berlin

Die russischen, nationalistischen Biker in Deutschland

Von red/dpa/bb

Prorussische Motorradfahrer der nationalistischen „Nachtwölfe“ steuern Berlin an. Geplant sind Stopps am sowjetischen Ehrenmal am Tiergarten und an dem im Treptower Park. Angemeldet seien 200 Teilnehmer, sagte eine Sprecherin der Berliner Polizei. „Mit so vielen rechnen wir aber nicht ganz.“ Auch in den vergangenen Jahren seien es weniger gewesen. 

Die Polizei erwarte, dass die Biker von der westlichen Stadtgrenze zunächst zum Ehrenmal Tiergarten fahren. Vorgesehen sei, dass die Motorräder in unmittelbarer Nähe des Tiergartens abgestellt werden und die „Nachtwölfe“ in Gruppen von acht bis zehn Personen zum Denkmal gehen. 

Informationen dazu, dass die Biker am Morgen bereits in Berlin waren, gebe es nicht, so die Sprecherin. Die Polizei werde die Motorradfahrer bereits ab der Stadtgrenze und dann auf der gesamten weiteren Strecke bis nach Treptow begleiten. „Es soll ein würdevolles und friedvolles Gedenken sein.“ 

Die Polizei werde im Blick behalten, ob es Verstöße gegen die Allgemeinverfügung gebe. Danach dürfen an den Ehrenmalen beispielsweise keine sowjetischen Flaggen gezeigt werden.

Unterstützer Putins

Die „Nachtwölfe“ gelten als Unterstützer des russischen Präsidenten Wladimir Putin und der Krim-Annexion sowie als extreme Nationalisten. Die Polizei werde auch darauf achten, ob die Biker auf ihren Kutten beispielsweise kriegsverherrlichende Insignien zeigen.

Am Donnerstag hatten die russischen Motorradfahrer bereits zwei sowjetische Gedenkorte in Brandenburg besucht. Mitglieder der Gruppe legten in Schönwalde und Baruth Kränze nieder, bevor sie Richtung Berlin aufbrachen. 

Die russischen Biker waren Ende April in Moskau gestartet. Wie im vergangenen Jahr fahren sie auf einer umstrittenen „Siegesfahrt“ von Moskau nach Berlin. Bei der Fahrt 2015 hatten deutsche Behörden die Visa mehrerer Mitglieder annulliert und deren Einreise verhindert.