Nur die Offensive ist noch dünn besetzt

Aspachs Regionalliga-Kader bekommt immer mehr Konturen. Mohamed Diakité und Georgios Pintidis verstärken die Defensive und das zentrale Mittelfeld. Außenverteidiger Sebastian Schiek steht offenbar vor Rückkehr zu den Fußballern aus dem Fautenhau.

Nur die Offensive ist noch dünn besetzt

In der Abwehr und im zentralen Mittelfeld ist Großaspachs Aufgebot mittlerweile für die Herausforderungen in der Regionalliga gerüstet. Allerdings ist der Zugang von Außenverteidiger Sebastian Schiek noch nicht vollständig in trockenen Tüchern. Auf der Torhüterposition und in der Offensivabteilung des Ex-Drittligisten gibt es jedoch noch Platz. Trotzdem sind die SG-Verantwortlichen in Sachen Kaderplanung auf einem guten Weg.Grafik: BKZ

Von Uwe Flegel

Großaspachs Kader nimmt immer mehr feste Konturen an. Gestern vermeldete der Ex-Drittligist mit den beiden Mittelfeldspielern Mohamed Diakité und Georgios Pintidis zwei weitere Zugänge. Zudem soll Abwehrmann Sebastian Schiek an der Angel hängen. Bestätigt wurde das vom Verein allerdings nicht. Fakt ist, so Vorstandsmitglied Philipp Mergenthaler, „dass noch nichts unterschrieben ist“.

Im Fall der beiden Erstgenannten ist die Sache dagegen klar. Der US-Amerikaner Mohamed Diakité und Georgios Pintidis unterzeichneten gestern Zweijahresverträge. Damit sind beim Regionalligisten im angestrebten 23-Mann-Kader noch sechs Planstellen unbesetzt. Bewahrheiten sich die Gerüchte um die Rückkehr von Sebastian Schiek, sind es gar nur noch fünf. Davon gehen drei Plätze an neue Offensivspieler. Die beiden anderen werden an Torhüter vergeben, steht dort doch bisher nur der 18-jährige David Nreca-Bisinger im Kader. Der hat zum Saisonabschluss der Dritten Liga beim 0:1 in Jena zwar sein großes Talent bewiesen, doch alleine auf das werden sich die Verantwortlichen der SG Sonnenhof und Trainer Hans-Jürgen Boysen sicherlich nicht verlassen.

In der Defensive und im zentralen Mittelfeld ist der Kader gut bestückt



Fakt ist, dass die Defensivabteilung und die Mittelfeldzentrale der SG gut besetzt sind. Auch weil gestern in Sachen Personal zwei weitere Mosaiksteinchen hinzugefügt wurden. Und beide Male hört es sich so an, dass die Schwaben keine Ergänzungs- oder Perspektivspieler verpflichtet haben. Der in Titisee-Neustadt geborene Georgios Pintidis ist zwar erst 20 Jahre alt, sammelte in Ingolstadt aber schon Erfahrungen in der zweiten und dritten Liga. Vorstandsmitglied Joannis Koukoutrigas erklärt: „Mit ihm erhalten wir einen weiteren hochtalentierten Spieler, der unserem Mittelfeld noch mehr Stabilität und Spielwitz verleihen wird“. Was der Aspacher ebenfalls noch erwähnt, dass ist der Fakt, „dass die Verantwortlichen des FC Ingolstadt 04 mit einem nicht selbstverständlichen Entgegenkommen diesen Wechsel überhaupt erst möglich gemacht haben.“ Der Spieler selbst freut sich: „Die Gespräche mit den Verantwortlichen hier haben genau das widergespiegelt, was ich mir für meine Zukunft erhofft hatte.“

Aspachs nach Pintidis, Darius Held, Sandro Sirigu, Nils Anhölcher, Özgur Özdemir, Marvin Cuni und Andrew Owusu nun schon achter Zugang, heißt Mohamed Lamine Diakité und war bis Dienstag ein unbeschriebenes Blatt. Dann zeigte der 23-jährige US-Amerikaner beim 0:0 gegen den Oberligisten Stuttgarter Kickers sowohl als Innenverteidiger wie im zentralen defensiven eine sehr gute Leistung. Von SG-Coach Boysen gab es dafür direkt nach der Partie d gleich ein Sonderlob. Und nur zwei Tage danach schob die SG einen Zweijahresvertrag hinterher. Sportdirektor Koukoutrigas erklärt: „„Mohamed ist groß gewachsen, zweikampfstark und darüber hinaus technisch sehr versiert. Er macht trotz seines jungen Alters bereits einen sehr reifen Eindruck und hat in den bisherigen Trainingseinheiten sowie in dem Testspiel seine Qualitäten bewiesen.“

Der schon Vielgelobte, der in den vergangenen drei Jahren für zwei rumänische Zweitligisten die Kickstiefel schnürte, gibt sich eher bescheiden: „„Es fühlt sich super an. Es war immer mein Wunsch, im deutschen Profifußball Fuß zu fassen. Nun bin ich diesem Traum wieder ein kleines Stückchen näher gekommen. Ich werde alles geben.“

Eventuell wird der baumlange Kerl das an der Seite eines Altbekannten tun. Schließlich verdichten sich die Anzeichen, dass Sebastian Schiek zurückkehrt. Der Verteidiger kann auf der rechten und der linken Außenbahn eingesetzt werden. Er war bereits in den ersten vier Drittliga-Jahren der SG im Fautenhau und zählte damals zu den Leistungsträgern. Danach ging es für ein Jahr zum Drittligisten Fortuna Köln und für ein kurzes Intermezzo zum Regionalligisten VfR Aalen, ehe Schiek nun vor seinem zweiten Engagement in Aspach steht. Die Gespräche darüber sollen jedenfalls bereits sehr weit fortgeschritten sein.

Nur die Offensive ist noch dünn besetzt

Am Dienstag war Mohamed Lamine Diakitê noch nur zur Probe für Aspach am Ball. Nur zwei Tage später wurde er von der SG mit einem Zweijahresvertrag ausgestattet. Foto: A. Becher

Nur Reule, Slamar, Sommer und Häusl sind noch ohne Verein

Nicht nur bei Großaspachs Kaderplanung tut sich derzeit etwas. Auch von den Spielern, die nach dem Abstieg kein Vertragsangebot mehr bekamen oder nicht bleiben wollen, finden mehr und mehr einen neuen Klub. Nachdem sich zuletzt Mittelfeldspieler Marco Hingerl dem künftigen SG-Ligarivalen FC Homburg angeschlossen hat, hat nun Außenverteidiger Jonas Behounek bei einem neuen Klub unterschrieben. Der 22-Jährige Ex-Hamburger wechselt zum West-Regionalligisten Rot-Weiß Essen. Über die Länge der Vertragslaufzeit ist nichts bekannt.

Von Aspachs bisherigem Drittliga-Kader sind damit nun nur noch Torwart Maximilian Reule, die Verteidiger Dennis Slamar und Niklas Sommer sowie Mittelfeldspieler Charmaine Häusl ohne einen neuen Verein. Zudem hat Angreifer Matthias Morys seine Karriere beendet und die Routiniers Timo Röttger sowie Michael Vitzthum sind verletzt.

Georgios Pintidis stammt aus dem Schwarzwald. Der 2o-jährige Deutsch-Grieche wurde in der Jugend des SC Freiburg, von Borussia Dortmund und dem FC Ingolstadt ausgebildet. Beim FCI kam er als A-Jugendlicher zu einem Einsatz in der zweiten Liga. Vergangene Saison spielte er zu Beginn der Runde dreimal in der Dritten Liga. Zudem war er achtmal für Ingolstadts zweite Mannschaft in der Bayernliga Süd am Ball.

Mohamed Lamine Diakité ist US-Amerikaner mit Wurzeln an der Elfenbeinküste. Der 23-Jährige stand zuletzt jeweils rund eineinhalb Jahre bei den rumänischen Zweitligisten FC Farul Constanta und Dacia Unirea Braila unter Vertrag. Ausgebildet wurde der 1,95 Meter große Fußballer an der Kalonji Soccer Academy in Atlanta. Beim 0:0 im Test gegen die Stuttgarter Kickers war Diakité als Gastspieler am Ball und einer der auffälligsten Akteure auf dem Platz.