Der Rechtsverteidiger spricht über seinen auslaufenden Vertrag und eine mögliche Zukunft in Stuttgart.
Beste Laune beim „Fußballgott“: Pascal Stenzel zu Besuch beim Podcast unserer Redaktion
Von David Scheu
Stuttgart - Oft kommt es nicht mehr vor, dass ein Fußballprofi den Großteil seiner Karriere bei ein- und demselben Verein verbringt. Pascal Stenzel bildet eine dieser Ausnahmen, seit 2019 spielt der Rechtsverteidiger nun schon ununterbrochen für den VfB Stuttgart. Es ist eine leicht ironische Fußnote, dass gerade diese ungewöhnlich lange Zeit beinahe gar nicht zustande gekommen wäre. Anfangs war Stenzel nämlich alles andere als begeistert von der Idee, vom SC Freiburg in die Landeshauptstadt zu wechseln. „Als mein Berater kam und sagte, der VfB ist eine Option, habe ich erstmal gesagt: Auf keinen Fall! Es wirkte von außen nach sehr viel Chaos“, sagte der 29-Jährige in der Gesprächsreihe „PubCannstatt“ unserer Redaktion mit Blick auf die Saison 2018/19, an deren Ende die Stuttgarter den Gang in die zweite Liga antreten mussten.
Letztlich trat ihn Stenzel dann doch mit an. In den Gesprächen habe er schnell gemerkt, „was das hier eigentlich für ein Potenzial hat.“ Das zeigte sich in der Folge: In den vergangenen sechseinhalb Jahren erlebte Stenzel mit dem VfB mehr Höhen als Tiefen, feierte den Bundesliga-Aufstieg und die Vizemeisterschaft, spielte Champions League und gewann den DFB-Pokal. 138 VfB-Pflichtspiele stehen für den gebürtigen Ostwestfalen inzwischen zu Buche.
Aber: Ob noch viele weitere hinzukommen, ist völlig offen. Stenzels Vertrag läuft zum Saisonende aus, über eine mögliche Verlängerung wurde noch nicht verhandelt. Unstrittig ist dabei die große Wertschätzung aus allen Teilen des Vereins, die dem Rechtsfuß entgegenkommt. Von den Mitspielern, die ihn Jahr für Jahr in den Mannschaftsrat wählen. Von den Fans, die ihm den Beinamen „Fußballgott“ verliehen haben. Und auch von Trainer Sebastian Hoeneß, der unlängst betonte: „Er hat die allergrößte Wertschätzung, auch wenn sich das leider nicht immer in Spielzeit widerspiegelt.“
Womit zugleich die andere Seite der Medaille angesprochen ist. Mit seinen derzeitigen Einsatzzeiten kann Stenzel nicht zufrieden sein, in dieser Saison stand er in 17 Pflichtspielen lediglich einmal auf dem Rasen. Entsprechend offen ist seine Zukunft beim VfB. Er habe sich im Verlauf der Karriere in diesen Fragen eine Gelassenheit angeeignet, sagt Stenzel – und betont: „Ich weiß, was ich am VfB habe und was ich am Trainer habe. Und ich glaube, der Trainer weiß, was er an mir hat.“ Natürlich müsse es aber beidseitig passen: „Da werden wir uns ganz ehrlich an den Tisch setzen und unsere Gedanken austauschen.“ Seine Präferenz in Richtung Verbleib ist dabei klar. „Das wäre schon der Wunschgedanke und etwas, das ich mir sehr gut vorstellen könnte.“