Spektakulärer Chefwechsel

Paukenschlag in der Autobranche: Blumes Chefstratege geht zu Mercedes-Tochter

Wiederholt galt Stefan Weckbach als aussichtsreicher Kandidat für Spitzenpositionen von Porsche. Nun macht er den nächsten Karriereschritt – und geht zur Mercedes-Tochter AMG.

Paukenschlag in der Autobranche: Blumes Chefstratege geht zu Mercedes-Tochter

Stefan Weckbach arbeitete seit 2008 bei Porsche und wechselte 2023 in den VW-Konzern.

Von Klaus Köster

Stefan Weckbach weiß, wo es für ihn langgeht. „Das alltägliche Verkehrschaos in und rund um Stuttgart“, antworte er vor Jahren im Porsche-Magazin „Christophorus“ auf die Frage, was ihn aufhalten könne. Ansonsten hielt ihn in seinen Berufsleben in der Tat wenig auf.

Er war unter anderem Chef der „Mission E“ und damit des ehrgeizigen Projekts von Porsche, zu einem sehr frühen Zeitpunkt einen vollelektrischen Luxus-Porsche auf den Markt zu bringen. Kaum war der Taycan auf dem Markt, wurde er Chef der Baureihe Cayenne.

Der Cayenne ist neben den Macan-Fahrzeugen die verkaufsstärkste Baureihe des Unternehmens. Wenig später wechselte Weckbach bereits zur Muttergesellschaft Volkswagen nach Wolfsburg und stieg als Chefstratege direkt ins Machtzentrum unter Konzernchef Oliver Blume auf.

Bei Porsche war Weckbach aussichtsreicher Kandidat

Es ist daher wenig überraschend, dass Weckbach wenig später, als sich im Porsche-Vorstand Querelen auftaten, ebenfalls als aussichtsreicher Kandidat genannt wurde. Im Februar musste der damalige Finanzvorstand Lutz Meschke Knall auf Fall seinen Posten räumen – Weckbach kam allerdings nicht zum Zuge. Das Gleiche gilt für die Nachfolge von Oliver Blume, der zum Jahreswechsel seinen Chefposten bei Porsche aufgibt und sich auf die Rolle bei VW konzentriert.

Es war diesmal nicht der Verkehr rund um Stuttgart, der ihn aufhielt – doch im Karrierestau blieb er trotzdem nicht stecken. Vielmehr geht er nun den nächsten großen Schritt – bei der Konkurrenz. Er wird Geschäftsführer bei der Mercedes-Benz-Tochter AMG in Affalterbach, wie das Unternehmen unserer Zeitung bestätigte. Blume wird nun einen neuen Chefstrategen suchen müssen.

Weckbachs Vorgänger bei AMG sitzt heute im Mercedes-Vorstand

AMG ist spezialisiert auf die optische und technische Veredelung von Mercedes-Fahrzeugen. Vor allem eine höhere Performance und noch exklusiveres Design sollen die deutlich teureren AMG-Fahrzeuge von denen der Muttergesellschaft unterscheiden. Zu diesem Zweck hat AMG sogar eine eigene Fahrzeugarchitektur, die als Träger für AMG-Technologien dienen soll.

Der bisherige AMG-Chef Michael Schiebe wechselte zum 1. Dezember in den Vorstand der Muttergesellschaft Mercedes-Benz Group und ist dort verantwortlich für Produktion, Qualität und Zulieferer. Zu seinen Aufgaben gehört auch die Verantwortung für das globale Produktionsnetzwerk mit mehr als 30 Standorten weltweit. Dort werden Fahrzeuge, Antriebe und Batterien gefertigt.