Premiere für schöne Stimmen beim Herbstkonzerts der Riebesamstiftung

Im Zentrum des Herbstkonzerts der Riebesamstiftung stehen Auftritte von Gesangsschülern und „Jugend musiziert“-Preisträgern.

Premiere für schöne Stimmen beim Herbstkonzerts der Riebesamstiftung

Das Gesangsensemble mit (von links) Salome Ellinger, Zoey Luisa Ries, Fiona Kirr, Larissa Reisch, Hannah Mattes, Sophie Unruh und Joram Bolm. Foto: Elisabeth Klaper

Von Elisabeth Klaper

Murrhardt. Glasklare und klangschöne, ausdrucksstarke Sopran- und Altstimmen jugendlicher Gesangsschüler, die ideal miteinander harmonieren, verzaubern die große Schar der Zuhörer beim Herbstkonzert der Riebesamstiftung. Sie haben Preise bei „Jugend-musiziert“-Wettbewerben 2022 gewonnen und treten in verschiedenen Ensembles erstmals im Kulturhaus Klosterhof auf, wo sie für die Wettbewerbe einstudierte Kompositionen präsentieren; das breit gefächerte Programm reicht vom Barock bis zur Moderne.

Auf Wunsch von Jürgen Riebesam, Vorsitzender der Riebesamstiftung, baut Sängerin und Gesangslehrerin Sarah Rehberg aus diesen und weiteren Gesangsschülern derzeit ein Vokalensemble auf. Künftig soll es Konzerte und andere Veranstaltungen bereichern, erläutert Sarah Rehberg die Zielsetzung. Rehberg wirkt als Klavierpartnerin einiger Gesangsschüler mit und hat mit Musikpädagogin Julia Kirschbaum die Gesamtleitung des Herbstkonzerts übernommen.

Fiona Kirr und Hannah Mattes bezaubern mit zarten, vielversprechenden und bestens zueinander passenden Sopranstimmen. Dennis Marr unterrichtet die Preisträgerinnen des „Jugend musiziert“-Landeswettbewerbs an der Musikschule Köngen-Wendlingen. Empfindungsreich singt das Duo unter anderem das traditionelle geistliche englische Lied „Amazing Grace“ und Engelbert Humperdincks Abendsegen aus der Oper „Hänsel und Gretel“. Eine homogene Duo-Klangeinheit bilden Salome Ellinger (Sopran), Schülerin der freiberuflichen Gesangslehrerin Johanna Pommranz, und Joram Bolm (Alt), Schüler von Sarah Rehberg.

Besten Eindruck machen Zoey Luisa Ries (Sopran) und Sophie Unruh (Alt)

Die beiden Schüler am Eberhard-Ludwigs-Musikgymnasium sind Preisträger des „Jugend musiziert“-Bundeswettbewerbs. Mit beschwingtem Rhythmus und feinfühlig bieten sie unter anderem Henry Purcells „We, the spirits of the air“ (Wir, die Geister der Luft) dar. Großes Vergnügen bereiten sie mit Hugo Distlers „Mausfallensprüchlein“ op. 19 über die kleinen ungebetenen Gäste, das sie zudem schauspielerisch mit treffenden Gesten und Bewegungen unterstreichen.

Besten Eindruck machen Zoey Luisa Ries (Sopran) und Sophie Unruh (Alt), Schülerinnen von Gesangspädagogin Regine Böhm an der Musikschule Möckmühl, mit ihrer Klavierpartnerin Larissa Reisch. Mit optimal harmonierenden glockenhellen und weittragenden Stimmen meistern die Preisträgerinnen beim „Jugend musiziert“-Bundeswettbewerb im Duo souverän Werke unterschiedlicher Genres, Epochen und Stile auch in höchsten Tonlagen. Unter anderem gestalten sie feierlich und klangfarbenreich Felix Mendelssohn-Bartholdys „Sonntagmorgen“ op. 77, 1.

Die beiden harmonieren wie ein lange aufeinander eingespieltes Duo

Stilvoll bringen sie die schwebende Rhythmik, die das Fliegen illustriert, und die moderne Klangsprache zur Geltung in Lenas Lied „Fly with me“ aus „Wie im Himmel“ von Stefan Nilsson. Als Überraschung fürs Publikum bilden die jugendlichen Sängerinnen und der Sänger ein Ensemble und intonieren das stimmungsvolle schottische Liebeslied „A Red, Red Rose“ von Stefan Kalmer nach dem 1794 von Robert Burns geschriebenen Text.

Mit Instrumentalkammermusik der Spitzenklasse bereichert Lewin Creuz, der an der Musikhochschule München Violine studiert, das Programm. Eine seiner Lieblingskompositionen ist Franz Schuberts Sonatine D-Dur op. posth. 137,1. Mit Verve gestaltet er das schwungvolle Allegro molto, fast meditativ das vielschichtige Andante. Mit Lea-Maria Gunther (Klavier) hat er zuvor nur kurz geprobt, doch harmonieren beide wie ein lange aufeinander eingespieltes Duo. Als Virtuose fasziniert Lewin Creuz mit Werken für Violine solo wie mit David Poppers Etüden-Kabinettstückchen „Spinnlied“. Spielerisch lässt er Finger und Bogen über die Saiten flitzen bei äußerst rasanten Läufen und Figurationen in höchsten Tönen. Mit seiner Schwester Pauline am Klavier bringt er alle Details von Willibald Glucks wehmütiger „Melodie“ mit klangschöner Kantilene brillant zur Entfaltung. Enthusiastisch jubelnd und applaudierend dankt das Publikum den Jugendlichen für das grandiose Konzerterlebnis.