Lebenslang für Polizistenmörder

„Rouven für immer in unseren Herzen“ – so reagiert die Polizei auf das Urteil

Im Prozess um den tödlichen Messerangriff auf den Polizisten Rouven Laur ist der Angeklagte zu lebenslanger Haft verurteilt worden. Ein wichtiges Signal für Polizisten in Deutschland.

„Rouven  für immer in unseren Herzen“ – so reagiert die Polizei auf das Urteil

Polizisten bei einem Trauermarsch in Mannheim für ihren getöteten Kollegen Rouven Laur im vergangenen Jahr.

Von Florian Dürr

Der Fall des getöteten Polizisten Rouven Laur hat seine Polizei-Kollegen in ganz Deutschland bewegt: Der 29-Jährige hatte am 31. Mai 2024 auf dem Mannheimer Marktplatz bei einer Kundgebung der islamkritischen Bürgerbewegung Pax Europa (BPE) andere vor einem Messerangreifer schützen wollen – und war dann selbst tödlich verletzt worden. Jetzt hat das Oberlandesgericht Stuttgart den Angeklagten, den 26-jährigen Afghanen Sulaiman A., wegen Mordes zu lebenslanger Haft verurteilt. Das Urteil ist noch nicht rechtskräftig.

Gewerkschaft: Urteil bietet Möglichkeit „etwas mehr Ruhe zu finden“

„Das Urteil ist ein wichtiges Signal für die gesamte Polizei in Deutschland“, teilt die Gewerkschaft der Polizei (GdP) mit: „Es unterstreicht die Bedeutung eines konsequenten Rechtsstaates, der gerade in solchen Fällen Härte und Klarheit zeigen muss.“ Es gehe darum, „dass die Menschen in unserem Land wissen, der Staat ist handlungsfähig und lässt sich von Terror und Hass nicht einschüchtern“, sagt der GdP-Bundesvorsitzende Jochen Kopelke.

„Für uns war von Beginn an klar, dass nur ein Urteil auf Lebenslang dem unfassbaren Leid und der Brutalität dieser Tat gerecht werden kann“, sagt Thomas Mohr, Vorsitzender der GdP Mannheim: „Für die Familie, die Angehörigen, die Freunde und die Kolleginnen und Kollegen von Rouven bedeutet das zumindest einen Abschluss und die Möglichkeit, etwas mehr Ruhe zu finden.“

Polizei: „Brauchen klare politische Rahmenbedingungen“

Auch Baden-Württembergs Innenminister Thomas Strobl (CDU) erklärt in einem Statement: „Das heutige Urteil ist ein deutliches Zeichen unseres Rechtsstaates: Diese Tat bleibt nicht folgenlos – auch wenn das unseren Schmerz nicht beseitigen kann.“ Der Mord an Rouven Laur sei auch ein Auftrag: „Hass, Gewalt und Schmerz dürfen nicht das letzte Wort haben“, so Strobl.

Diesen Auftrag an die Politik formuliert auch die Gewerkschaft der Polizei: „Wir brauchen klare politische Rahmenbedingungen. Dazu gehört insbesondere eine entschlossene Haltung gegenüber Gefährdern“, sagt Gundram Lottmann, Landesvorsitzender der GdP Baden-Württemberg. Und der Bundesvorsitzende Kopelke ergänzt: Man müsse die bundesweite Debatte über „Sicherheit, Radikalisierung und Abschiebung schwerstkrimineller Ausländer“ weiterführen: „Sachlich und mit dem klaren Ziel, unsere Kolleginnen und Kollegen bestmöglich zu schützen.“

Den Verlust des Kollegen werde man „nie vergessen“, macht der Mannheimer GdP-Vorsitzende Mohr deutlich: „Auch Rouven nicht, der für immer in unseren Herzen einen Platz haben wird.“