Schock im torlosen Abstiegskrimi

Der Heidenheimer Torhüter Kevin Müller verletzt sich im Kellerduell mit dem VfL Bochum schwer. Die Partie ist minutenlang unterbrochen und endet mit einem 0:0.

Von dpa

Der siebte Abstieg des VfL Bochum aus der Bundesliga rückt immer näher, überschattet wurde das torlose Remis beim Mit-Konkurrenten 1. FC Heidenheim allerdings von Sorgen um FCH-Torhüter Kevin Müller. Der Keeper blieb vor 15 000 Zuschauern nach einem Luftduell schwer verletzt liegen. Sein Mitspieler Tim Siersleben reagierte schnell und brachte Müller in eine stabile Seitenlage. Nach einer langen Behandlungspause wurde der 34-Jährige mit einer Trage vom Feld gebracht (60.).

Vor den Duellen mit dem FSV Mainz 05 und bei Aufsteiger FC St. Pauli beträgt der Rückstand des VfL auf Heidenheim und den Relegationsplatz 16 weiter vier Zähler. Beim FCH wurde schon vor Monaten die Relegation als Saisonziel ausgerufen. In seiner zweiten Bundesliga-Spielzeit überhaupt trifft der Club von der Ostalb zum Ausklang noch auswärts auf den 1. FC Union Berlin und daheim auf Werder Bremen.

Die Bedeutung der Partie hatte auch Heidenheims Cheftrainer Frank Schmidt herausgestellt. „Für uns geht es auch um alles, jedoch nicht um Alles oder nichts“, hatte er gesagt. Sein Team, bei dem der Gelb-gesperrte Niklas Dorsch fehlte, übte zunächst über Standardsituationen Druck aus. Den Gästen gelang es jedoch, die ruhenden Bälle zu entschärfen und die Partie offen zu gestalten.

Immer wieder erarbeiteten sie sich auch Möglichkeiten – die beste vergab der für Hofmann eingewechselte Myron Boadu (32.). Auf der Gegenseite rettete Timo Horn vor dem heraneilenden Marnon Busch (35.).

Der zweite Durchgang begann mit einem Schockmoment. Müller musste nach einem heftigen Zusammenprall in der 50. Minute mit Ibrahima Sissoko rund zehn Minuten lang behandelt werden, ehe er unter aufmunternden „Kevin Müller“-Rufen auf einer Trage vom Feld gebracht wurde. Für ihn kam Frank Feller. Beiden Mannschaften fiel es zunächst sichtlich schwer, sich wieder auf den Abstiegskampf und Fußball zu fokussieren.

Gefährlicher agierten nach der langen Unterbrechung die Gastgeber. Ein Lucky Punch wie noch vor einer Woche beim 1:0 beim VfB Stuttgart war ihnen diesmal aber nicht vergönnt, weil Bochums Schlussmann Timo Horn in der zehnten Minute der Nachspielzeit einen Schuss von Adrian Beck an den Außenpfosten lenkte.