Der Porsche-Aufsichtsrat hat sich für Michael Leiters als neuen Vorstandsvorsitzenden entschieden. Der kennt sich mit schnellen Fahrzeugen bestens aus.
Michael Leiters: Bei Porsche schließt sich der Kreis.
Von Peter Stolterfoht
Er gilt in der Automobilindustrie als Hochgeschwindigkeits-Manager. „Racer“ wird so einer im Englischen genannt, einer der schnelle Autos liebt und sich selbst gerne mit sportlicher Leidenschaft ans Steuer setzt. In England war Michael Leiters zuletzt auch beschäftigt. Drei Jahre lang bis Mai 2025 leitete der 54-Jährige den britischen Sportwagenbauer McLaren mit Sitz in Woking. Dort also, wo auch die legendäre Formel-1-Schmiede des Unternehmens beheimatet ist.
Nun schreibt Michael Leiters ein neues Kapitel seiner persönlichen Karriere-Story, als designierter Nachfolger von Oliver Blume, der sich nach der VW-Porsche-Doppelbelastung nun wieder ganz auf seine Aufgabe beim Mutterkonzern Volkswagen konzentrieren wird. Wobei Michael Leiters jetzt als den Neuen zu bezeichnen, so nicht richtig ist. Schließlich begann bei Porsche seine berufliche Laufbahn. Nun schließt sich der Kreis für ihn in Zuffenhausen.
Berufliche Laufbahn begann bei Porsche
Michael Leiters wird 1971 in Essen geboren, im Ruhrgebiet also, wo der Fußball den Leuten von Haus aus näher liegt als ein Sportwagen. Nach dem Abitur geht er zur Bundeswehr, wo er mit der deutschen Luftwaffe auch in den Niederlanden stationiert ist. An der Technischen Hochschule in Aachen schließt er 1996 sein Maschinenbau-Studium ab und promoviert danach.
Derart gerüstet kommt er Ende 2000 nach Stuttgart und startet bei Porsche in einem Team, das die kontinuierliche Verbesserung zur Aufgabe hat. 2006 wird Michael Leiters Projektmanager für den ersten Porsche-SUV, den Cayenne. 2010 übernimmt er die Leitung für die gesamte SUV-Produktpalette beim Sportwagenbauer. Zwischenzeitlich ist er die rechte Hand des damaligen Vorstandschefs Wendelin Wiedeking. Es folgt 2014 der Wechsel zu Ferrari, wo er die Bereiche Einkauf, Qualität und Technologien leitet. Im Sommer 2022 wird Michel Leiters schließlich zum CEO von McLaren ernannt. Drei Jahre führt er dieses Amt aus.
Trotz allem ein Familienmensch
Was Sportwagen angeht, ist Leiters ein Verfechter der Leichtbauweise, bringt aber auch viel Erfahrung im SUV-Geschäft mit. Seine Aufgabe bei Porsche ist es, in beiden Segmenten den schwächelnden Absatz anzukurbeln. Als Experte für Elektroautos allerdings ist Michael Leiters bisher noch nicht in Erscheinung getreten.
Leiters sagt, dass er trotz aller Arbeit auf beruflichen Großbaustellen ein Familienmensch geblieben sei. Er ist verheiratet und hat zwei Kinder. Sein Stationen bei McLaren in Woking und bei Ferrari in Maranello haben dazu geführt, dass er neben deutsch auch englisch und italienisch spricht.