Sportsfreund des Tages: Ewald Lienen
Von jok
Zu den Männern, die jahrzehntelang die Fußball-Bundesliga geprägt haben, zählt Ewald Lienen (71) zweifelsohne. In Erinnerung geblieben sind unter anderem seine Tore für Borussia Mönchengladbach und der Uefa-Cup-Sieg 1979, die 333 Bundesliga-Einsätze und seine Zeit als Trainer, in der er den Spitznamen „Zettel-Ewald“ verpasst bekam, weil er während der Spiele ständig Notizblöcke vollschrieb.
Auch heute noch ist Ewald Lienen enger Begleiter des Profifußballs, unter anderem als TV-Experte. In seinem Podcast „Der Sechzehner“ platzte ihm nun, als es um den FC Bayern und dessen Avancen an Nick Woltemade vom VfB Stuttgart ging, der Kragen. Dass der FC Bayern immer wieder von anderen Clubs entwickelte deutsche Hochkaräter kaufe, „widert mich an“, ereiferte sich Lienen ganz ohne Notizen, „das ist einfach lächerlich, ein Schlag ins Gesicht für alle seriösen Vereine und diejenigen, die sich den Arsch aufgerissen haben, um diese Leute auszubilden“. Doch damit nicht genug. Lienen schimpfte noch weiter: „Bayern München hat über Jahrzehnte hinweg einen Scheiß für den deutschen Fußball gemacht, wenn es um die Ausbildung von Spielern ging.“
Was nicht ganz richtig ist – es gibt ja auch Namen wie Bastian Schweinsteiger, Thomas Müller, David Alaba oder aktuell Aleksandar Pavlovic. Diese FCB-Eigengewächse hat Ewald Lienen unterschlagen. Und sich deshalb bei seiner Wutrede, so viel Ehrlichkeit muss sein, ein klein bisschen verzettelt.