Eine Tunnelbaustelle und starker Urlaubsverkehr aus Deutschland führen zu Stau von Österreich bis nach Bayern. Das spüren laut Berichten angrenzende Gemeinden.
Blechlawine zwischen Österreich und Bayern
Von sma
Auf der Tauernautobahn, einer wichtigen österreichischen Transitroute für deutsche Urlauber, ist der Verkehr zu Beginn des Pfingstwochenendes zusammengebrochen. Auf der A10 Richtung Süden bildete sich im Bundesland Salzburg ein 45 Kilometer langer Stau, wie der Radiosender Ö3 berichtete. Die Blechlawine reichte demnach bis über die deutsche Grenze nach Bayern zurück – zum Leidwesen der umliegenden Gemeinden.
Mehrere Medien berichten davon, dass sich die Autofahrer über Abfahrtsperren hinwegsetzen, Rettungsgassen missachten und zur Belastung für die Orte um die Autobahn werden. „Die Autofahrer sind teils sehr chaotisch, weil sie durch die Rettungsgassen durchfahren, es ist alles kreuz und quer. Wenn Stillstand herrscht, steigen die Menschen aus den Autos aus und laufen, ohne zu schauen, in der Rettungsgasse herum“, sagte ÖAMTC-Stauberater Gerhard Hollitscher gegenüber dem Sender „ORF“.
„Samstag wird der schlimmste Tag“
Die Gemeinden der Tauernautobahn befürchten laut „Focus“ nun den Ausweichverkehr. „Wenn die Autofahrer aber bereits über die Bundesstraße kommen, kann man nichts machen“, wird der Bürgermeister von Kuchl, Thomas Freylinger, von dem Magazin zitiert, „der heutige Samstag wird der schlimmste Tag! Wir müssen das Wochenende irgendwie drüber bringen.“
Keine Strafen verhängt
Enrico Leitgeb, Leiter der Landesverkehrsabteilung der Tiroler Polizei, sagte gegenüber der „Tiroler Tageszeitung“, dass vor allem Baustellenbereiche wie bei Wattens zum Nadelöhr würden: „Der Mittelstreifen war dort nur 2,10 Meter breit – viele Wohnmobilfahrer trauten sich nicht weiterzufahren.“ Die Verkehrsteilnehmer, die sich nicht an die Regeln hielten, kamen offenbar glimpflich weg. Strafen seien in der angespannten Lage aber keine verhängt worden. „Wir mussten die Straßen einfach freibekommen. Diskussionen hätten die Situation nur verschärft“, wird Leitgeb zitiert.
Für die Urlauber habe sich die Reisezeit um rund fünf Stunden verlängert. Ausgangspunkt des Verkehrschaos’ war eine Tunnelbaustelle bei Golling im Salzburger Land. Betroffen waren unter anderem die Region Innsbruck, die Brennerautobahn Richtung Italien und die Fernpass-Straße.