Für den Badespaß in der nächsten Saison muss noch einiges an Vorbereitungen und Sanierungen laufen. Archivfoto: J. Fiedler
Von Elisabeth Klaper
Murrhardt. Vor Beginn der Badesaison laufen im Murrhardter Freibad verschiedene Sanierungsarbeiten. Über den aktuellen Stand informierte Stadtwerkebetriebsleiter Michael Schünzel in der Werksausschusssitzung. Ein Schwerpunkt waren die Duschen: Wegen massiver Fliesenbeschädigungen durch aufsteigende Feuchtigkeit müssen im Eingangsbereich der Damenduschen die Bodenfliesen sowie weitere Schadstellen an den Wänden entfernt werden. Die Fliesenarbeiten erfolgen bei wärmerer Witterung, sobald die Solarheizung aktiv ist. Auch die Zugangstür ist durch die Feuchtigkeit beschädigt und muss ausgetauscht werden. Wegen der Regelungen aufgrund der Coronapandemie können im Damenbereich nicht mehr alle Duschplätze genutzt werden. Darum hat man die Duschwände herausgenommen, um sie zu überarbeiten und neu zu streichen, auch gilt es verschiedene Düsen sowie sämtliche Silikonfugen zu erneuern. „Diese Arbeiten müssen etwa alle zehn Jahre gemacht werden“, erklärte Schünzel.
Die Liegefläche des Kinderbereichs wird erweitert, deshalb muss die alte Hainbuchenhecke zwischen Kioskterrasse und Kinderhaus mit eingewachsenem Maschendrahtzaun entfernt werden. Als Ersatz wird an die neue Grenze etwa zehn Meter westlich davon eine neue Hecke gepflanzt und ein neuer Zaun errichtet. Um die Arbeiten erledigen zu können, wird wegen des nassen Geländes ein Schotterrasen im Bereich der jetzigen Hecke eingebracht. Dieser kann auch als Baustellenzufahrt für die späteren Arbeiten zur Sanierung, zur Neugestaltung und zum Ausbau des Kinderbereichs genutzt werden.
Zurzeit laufen auch Vorarbeiten zur Sanierung des Rohrkellers im Kinderhaus. Bei dessen Überflutung in der Badesaison 2021 wurden große Teile der Stromversorgung, einige Pumpen und auch die Wasseraufbereitung unter Wasser gesetzt. Große Teile der erforderlichen Erneuerung werden von der Versicherung übernommen. Auch die Wassertechnik mit der Verrohrung soll den neuen Gegebenheiten angepasst und wieder auf den aktuellen Stand gebracht werden, verdeutlichte Schünzel.
Zudem gilt es, den Grundablasskanal des Schwimmerbeckens, dessen Statik defekt ist, zu erneuern. Mit einer Spülbohrung soll eine neue Abwasserleitung von der Seite des Trauzenbachs her in den fünf Meter tiefen Grundablassschacht eingebracht werden. Um Grobstoffe besser herausfiltern zu können, wird vor der Einmündung in den Trauzenbach ein Filterschacht gebaut. Die geplante Bohrung eines Tiefbrunnens, um Wasser zur Nachfüllung der Becken sowie zur Bewässerung der Grünflächen im Freibad und des Trauzenbachstadions zu gewinnen, wird jedoch nicht ausgeführt. Denn das Landratsamt habe die Stadtwerke auf ein Problem aufmerksam gemacht: Sobald die Arbeiten starten, bestehe die Gefahr, dass Kalk und anderes Material in den Bohrbereich gelangt und diesen verunreinigt, erklärte der Betriebsleiter. Deshalb laufen derzeit Überlegungen, Planungen und Versuche zu verschiedenen Alternativlösungen, um oberflächennahe Quellwässer im Trauzenbachtal zu nutzen. „Wir haben im Bereich des Freibads viel Grundwasser und sind dran zu prüfen, ob man dieses nutzen kann. Denn wir wollen die vorhandenen Möglichkeiten ausschöpfen und untersuchen, wie natürliches Wasser zu gewinnen ist“, unterstrich Michael Schünzel.
Um das Wasser des Fratzenbrünneles zu nutzen, müsste indes eine etwa 600 Meter lange eigene Leitung gegraben und verlegt werden. Die Sanierung des kleinen Kinderbeckens und des Schwimmerbeckens werde erst unmittelbar nach Ende der Badesaison 2022 in Angriff genommen, da die Zeit vor deren Beginn dafür zu kurz ist. Überdies erfolgte die Erneuerung der Kioskeinrichtung: Nach dem Wechsel des Pächters baute man im Kiosk eine neue Verkaufstheke ein und setzte die Kühlzellen instand.