Nach Wimbledon-Aus

Tennisprofis mit Rat an Zverev: Über Probleme sprechen

Mit seinem offenen Aussagen über mentale Probleme steht Alexander Zverev nicht alleine. Andere Profis berichten in Wimbledon von ihrem Umgang damit.

Tennisprofis mit Rat an Zverev: Über Probleme sprechen

Alexander Zverev hat über mentale Probleme gesprochen und bekommt nun Ratschläge von Kollegen. (Symbolbild)

Von red/dpa

Mehrere Top-Tennisprofis nehmen nach den Aussagen von Alexander Zverev über eigene mentale Probleme und Einsamkeit Anteil am Schicksal des Tennis-Weltranglistendritten. Spielerinnen wie Aryna Sabalenka berichteten in Wimbledon über ihren Umgang mit derartigen Problemen während der Profisport-Karriere.

„Es ist verrückt dies von jemandem wie Alexander zu hören, weil er von seiner Familie umgeben ist“, sagte die Weltranglistenerste aus Belarus. „Es ist wirklich wichtig, offen über alles zu sprechen, was dich beschäftigt.“ 

Sie habe in ihrer Karriere fünf Jahre mit einem Therapeuten gearbeitet. Dies sei nun nicht mehr notwendig, weil sie mit ihrem Team über alle Probleme sprechen könne. „Sie akzeptieren es, und wir arbeiten es gemeinsam auf. Ich denke, das ist der beste Ratschlag, den ich Sascha geben kann.“

Zverev, genannt Sascha, hatte nach seinem Erstrundenaus beim Rasen-Klassiker berichtet, dass er sich mental in einem Loch befinde und es schwierig für ihn sei, außerhalb des Tennisplatzes Freude zu finden. Möglicherweise brauche er erstmals in seinem Leben eine Therapie.

Dies sei für sie selbst „unglaublich hilfreich“ gewesen, sagte die Australian-Open-Siegerin Madison Keys. Sie habe mit Sportpsychologen gearbeitet, dies sei aber zu sehr auf Tennis fokussiert gewesen. Als Profi sei die eigene Identität von Kindheit an nur auf die einer Tennisspielerin fokussiert. „Aber wenn du schwierige Wochen, Monate, Jahre auf der Tour hast, kann das einen hohen Tribut fordern, wie du von dir als Person denkst“, sagte die Amerikanerin.

Aus Sicht von Andrej Rubljow gehe es bei den Problemen nicht um Tennis, Tennis sei nur der Auslöser dafür. „Es ist etwas in dir, dem du dich stellen musst“, sagte der Russe. „Diejenigen, die Tennis lieben, werden durch Tennis getriggert. Wenn du Sascha sagst, dass er eine Pause machen soll, wird das für ihn sehr schwer werden.“ 

Der ehemalige Weltranglistenfünfte Rubljow hatte in der Vergangenheit berichtet, dass er früher Angstzustände gehabt habe und Mittel gegen Depression genommen habe.